Nicht
nur die Angst vor dieser Drohung - es wurde oft mit
der "Militärregierung" gedroht - sondern
sicher auch die Sorge vor Unleserlichkeit und Missverständnissen
führte dazu, dass drei beauftragte Schreiber die
Bögen im Beisein der Wohnungsinhaber ausfüllten
und sie von diesen nur unterschreiben ließen.
Aber selbst diese drei "Fachleute“ der Gemeinde
beantworteten die Fragen uneinheitlich und mitunter
fehlerhaft.
Erhalten
sind 93 ausgefüllte Bögen, fehlen dürften
höchstens vier. Sie stellen sozusagen eine Momentaufnahme
von der Gemeinde Kirchfarrnbach dar:
In diesem Haus, in dieser Wohnung und in diesem
Zimmer wohnten am 17. bis 20. November 1946 diese Personen.
Nicht nur die Flüchtlinge wurden aufgeführt,
sondern auch die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Einheimischen.
Dabei fällt auf, dass viele Männer fehlten,
sie waren noch in Kriegsgefangenschaft.
Trotz
der (vermuteten) Unvollständigkeit und der Fehlerhaftigkeit
werden auf den folgenden Seiten die wesentlichen Teile
dieser Wohnungsbögen wiedergegeben. Erkennbare
grobe Fehler wurden berichtigt, auf verschiedene Schreibweisen
von Namen wird durch Klammern hingewiesen. Die auf den
Bögen eventuell registrierte Mitgliedschaft in
der NSDAP wird hier nicht veröffentlicht. Die Bilder
der Häuser sind meist aus dem Jahr 2005, im
Jahr 1946 sah natürlich alles ganz anders aus.
Unter "vorher:" und "später:"
werden Namen angeführt, die aus anderen Akten stammen
oder die mir mitgeteilt wurden. Am Ende eines jeden
Beitrags wird der Bewohnerstand von 1963 bzw. 1968 zwecks
Orientierung beigefügt, sie stammen in der Hauptsache
aus "Beiträge zur Ortsgeschichte von Kirchfarrnbach“
von Walter Geißelbrecht. |