|
Bereits
1939 wurden für deutsch-französische Grenzgebiete
Evakuierungspläne ausgearbeitet. Die Räumung
sollte die Bürger schützen, den deutschen Soldaten
eine größere Beweglichkeit ermöglichen
und die Tätigkeit feindlicher Agenten im Grenzgebiet
erschweren. Zwei mal mussten Saarländer ihre Heimat
verlassen, bei Kriegsbeginn und gegen Ende 1944 (November
und Anfang Dezember). Bei der zweiten Evakuierung gehörte
auch die Gemeinde Kirchfarrnbach zu den „Bergungsgebieten“.
Die ersten Evakuierten dürften im November 1944 eingetroffen
sein. Nach
Aussagen einiger Ortsansässiger kehrten die Saarländer
nach Ende des Krieges, also etwa ab Mitte Mai 1945 allmählich
in ihre Heimat zurück. Jedenfalls mussten die letzten
Evakuierten laut Anordnung des Kontrollrats ab 1.4.1946
wieder zurück in die Heimat. Leider kann nicht
mehr festgestellt werden, wer noch bei dieser "Rückführung“
dabei war.
Während
der gesamten Dauer der Evakuierung wurde den Evakuierten
ein Räumungsunterhalt gewährt, der entsprechend
dem bisherigen Einkommen berechnet wurde. Erhalten ist
eine "Auszahlungsliste an Räumungsfamilienunterhalt
für die Gemeinde Kirchfarrnbach v. 5. April 1945“
der Kreiskasse Fürth. Es sind 24 Namen mit Adressen
verzeichnet, die meisten wohl von Saarländern.
Es lässt sich nicht mehr feststellen, wie groß
die Familie des jeweiligen Zahlungsempfängers war.
Im Schulhaus zum Beispiel gab es zwei Familien (Bastian
und Amman) aus dem Saarland mit insgesamt zehn Personen.
|
|