Nur
wenige Monate, da rief das Vaterland den Ehegatten
unter die Fahnen. Als Ersatzreservist wurde er
am 3. Sept. 1915 zu dem 10. Feld-Art. Regiment
nach Erlangen eingezogen. Nach seiner militärischen
Ausbildung wurde er als Kanonier der 1. Abteilung
der 3. Batterie im bayer. Feld-Art. Regiment zugeteilt,
zog er am 6. Nov.(?) 1915 ins Feld, wo er zunächst
in der Woevre-Ebene stand. Im Juli des vergangenen
Jahres durfte er ein kurzes Wiedersehen mit den
Seinen feiern; ein Urlaub hatte ihn in die Heimat
geführt, die er damals zum letzten Male sehen
sollte.
Später
kam sein Truppenteil in die Gegend von Reims und
hier war es, wo er am 19. April abends 1/2 6 Uhr
durch Granatschuß an der Brust tödlich
verwundet wurde. Ärztliche Hilfe war wohl
alsbald zur Stelle; ebenso konnte er sofort in
das bayerische Feldlazarett zu Sissonne überführt
werden, jedoch vergebens. Am 21. April abends
1/2 9 Uhr tat er den letzten Atemzug. In dem bei
Sissonne gelegenen Soldatenfriedhof hat er am
23. April nachm. 4 Uhr unter allen militärischen
Ehren seine Ruhe gefunden.
Die
Zeit seines Lebens beläuft sich auf 27 Jahre,
6 Tage. So hat der Krieg abermals ein kurzes Glück
zerstört; mit dem Verstorbenen ist ein vieles
Gute versprechendes Glied unserer Pfarrgemeinde,
das sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, dahingeschieden.
Gott tröste in diesen Tagen des Leides alle,
welche ihn betrauern, insonderheit die schwergeprüfte
Witwe. Dem Verstorbenen zum Gedächtnis lasset
uns nunmehr einstimmen in den 9. Vers des Liedes
Nr. 548.