Lebensläufe - Trostworte

der Kirchlichen Kriegschronik von Pfarrer Wilhelm Dietzfelbinger beigelegt

- Auszug -

     
 
Leonhard B a u m a n n  
 
     
  Als 15. Kriegsopfer unserer Kirchengemeinde ist am 21. April dieses Jahres der verheiratete Gütler von Kreben, Leonhard Baumann den Tod fürs Vaterland gestorben Er wurde am 15. April 1890 zu Losaurach als der Sohn der nachmals verehelichten Margaretha Kossel, geb. Baumann, geboren. Am 25. April 1915 verehelichte er sich mit Barbara Weißkopf, Tochter des Gütlers und Metzgers Wolfgang Weißkopf und dessen Ehefrau Barbara, geb. Billmann aus Kreben. Ebendaselbst ließen sich die Eheleute nieder.

Nur wenige Monate, da rief das Vaterland den Ehegatten unter die Fahnen. Als Ersatzreservist wurde er am 3. Sept. 1915 zu dem 10. Feld-Art. Regiment nach Erlangen eingezogen. Nach seiner militärischen Ausbildung wurde er als Kanonier der 1. Abteilung der 3. Batterie im bayer. Feld-Art. Regiment zugeteilt, zog er am 6. Nov.(?) 1915 ins Feld, wo er zunächst in der Woevre-Ebene stand. Im Juli des vergangenen Jahres durfte er ein kurzes Wiedersehen mit den Seinen feiern; ein Urlaub hatte ihn in die Heimat geführt, die er damals zum letzten Male sehen sollte.

Später kam sein Truppenteil in die Gegend von Reims und hier war es, wo er am 19. April abends 1/2 6 Uhr durch Granatschuß an der Brust tödlich verwundet wurde. Ärztliche Hilfe war wohl alsbald zur Stelle; ebenso konnte er sofort in das bayerische Feldlazarett zu Sissonne überführt werden, jedoch vergebens. Am 21. April abends 1/2 9 Uhr tat er den letzten Atemzug. In dem bei Sissonne gelegenen Soldatenfriedhof hat er am 23. April nachm. 4 Uhr unter allen militärischen Ehren seine Ruhe gefunden.

Die Zeit seines Lebens beläuft sich auf 27 Jahre, 6 Tage. So hat der Krieg abermals ein kurzes Glück zerstört; mit dem Verstorbenen ist ein vieles Gute versprechendes Glied unserer Pfarrgemeinde, das sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, dahingeschieden. Gott tröste in diesen Tagen des Leides alle, welche ihn betrauern, insonderheit die schwergeprüfte Witwe. Dem Verstorbenen zum Gedächtnis lasset uns nunmehr einstimmen in den 9. Vers des Liedes Nr. 548.

 
 
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