Zum
dritten Mal innerhalb kurzer Zeit müssen
wir eines Toten aus der Mitte unserer Pfarrgemeinde
gedenken: der Krieg hat ein neues Opfer gefordert.
Am 22. August ist der Bürgermeisterssohn
Johann Bratenstein von Dippoldsberg in der Nähe
von Arras in Nordfrankreich im Unterstand durch
die Explosion einer Handgranate tödlich verwundet.
Er
wurde am 6. Juli 1893 zu Dippoldsberg geboren
als Sohn des Bürgermeisters Peter Bratenstein
und seiner Ehefrau Anna Barbara, geb. Vogel geboren.
Der Ausbruch des Krieges fand ihn bereits beim
Militär: im Herbst des Jahres 1913 war er
bei dem 14. Inf. Reg. zu Nürnberg eingerückt
- so gehörte er mit zu den ersten, die in
jener Zeit ins Feld zogen. In den siegreichen
Kämpfen in Lothringen wurde er am 7. September
1914 bei Réméréville verwundet,
worauf er in das Lazarett zu Bamberg überführt
wurde.
Nach
seiner Wiederherstellung machte er zunächst
Garnisonsdienst in Nürnberg und an Weihnachten
1914 von neuem in das Feld ziehen; wieder kam
er zu seinem alten Regiment, in die (...)8. Kompanie.
Gnädige Bewahrung von oben wurde ihm insonderheit
in den schweren und heißen Kämpfen
in der Champagne im Herbst des Jahres 1915 zu
teil. Wiederholt durfte er die Heimat aufsuchen
und erfreute hier durch sein frisches und aufrichtiges
Wesen.
Nun
wurde er, der seit ... zwei Jahren die Strapazen
des Krieges ertragen hatte und unmittelbar vor
der Beförderung zum Gefreiten stand, in eine
andere Heimat abberufen. Seine Lebenszeit beläuft
sich auf 23 Jahre, 1 Monat, 16 Tage. In einem
Militärfriedhof wurde ihm das Grab bereitet.
... ; ihm zum Gedächtnis lasset uns nunmehr
einstimmen in den letzten Vers des Liedes Nr.
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