Nach
längerer Pause müssen wir wieder des
Heldentodes eines Gliedes unserer Gemeinde gedenken.
Nach einer Nachricht aus dem Feld hat am 30. März
dieses Jahres der ledige Gütlerssohn und
frühere Dienstknecht, der Unteroffizier Johann
Michael Löslein von Kreben gemeinsam mit
vier Kameraden durch Artilleriegeschoß westlich
von Lille den Tod gefunden.
Der
Genannte wurde am Ostersonntag, den 6. April 1890
auf dem Lösleinshäuslein bei Kreben
geboren als der Sohn des Gütlers Joh. Georg
Löslein und dessen verstorbener Ehefrau Barbara,
geb. Reuter. In seinem militärpflichtigen
Lebensjahre rückte er seinerzeit bei dem
19. Inf. Regiment zu Erlangen ein. Nachdem er
seiner Militärpflicht genügt hatte und
zwar als Hornist, kehrte er in die Heimat zurück,
um sich als Dienstknecht sein Brot zu verdienen.
Mit
Ausbruch des Krieges kam er zu seinem alten Regiment,
wo er als Bedienter seines Leutnants, der dritten
Kompanie angehörend, die Kämpfe in Lothringen
mitmachte; später wurde er bei Aprement östlich
der Maas am 11. Nov. 1914 an Bein und Schulter
verwundet. Seine Heilung fand er in einem Lazarett
zu Fürth.
Nach
seiner Wiederherstellung kehrte er zu seinem Truppenteil
nach Erlangen zurück, wo er alsbald kapitulierte
und zum Gefreiten und später zum Unteroffizier
befördert wurde. Als solcher ging er, nunmehr
der 9. Kompanie zugeteilt, von neuem ins Feld,
um hier die schweren Kämpfe an der Somme
mitzumachen; seine Tapferkeit vor dem Feind trug
ihm neben der Anerkennung seiner Vorgesetzten
auch das Eiserne Kreuz II. Klasse ein.
Und
nun sollte auch ihn in der Gegend westlich von
Lille das feindliche Geschoß erreichen:
am Palmsonntag ward er mit allen militärischen
Ehren auf dem Friedhofe zu Fournes beerdigt. Seine
Lebenszeit beläuft sich auf 26 Jahre, 11
Monate, 24 Tage. In herzlicher Teilnahme gedenken
wir derer, welche den so frühzeitig von uns
Geschiedenen, beweinen, insbesondere seines Vaters:
Gott sei ihnen allen nahe mit seinem ... Trost.
Dem Verstorbenen zum Gedächtnis lasset uns
nunmehr einstimmen in den 3. Vers des Liedes Nr.
133.
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