Lebensläufe - Trostworte

der Kirchlichen Kriegschronik von Pfarrer Wilhelm Dietzfelbinger beigelegt

- Auszug -

     
 
Georg M e i e r
 
     
  Die Zahl derer, welche aus dem mörderischen Kriege unserer Tage nicht mehr in die Heimat zurückkehren, wird größer und größer. Am 8. Mai dieses Jahres (1917) hat der Gütlerssohn Georg Meier von Meiersberg in den heißen Kämpfen vor Arras in Nordfrankreich bei Fresnoy den Heldentod erlitten.

Er wurde am 6. Juni 1894 zu Großhabersdorf geboren als der Sohn des verstorbenen Gütlers Johann Meier und dessen Ehefrau Sabine, geb. Schramm. In der Zeit des Kriegsausbruchs weilte er als Hauptstütze seiner verwitweten Mutter in Meiersberg; von hier aus wurde er am 1. Okt. 1914 zu dem 19. Inf. Reg. in Erlangen eingezogen. Nach viermonatlicher militärischer Ausbildung rückte er, der 1. Kompanie des genannten Regiments zugeteilt, am 8. Febr. 1915 ins Feld, wo er bei Aprement östlich der Maas zunächst eine ruhige Stellung bezog.

Dies wurde jedoch anders, als im Herbst des gleichen Jahres sein Regiment an den schweren Kämpfen in der Champagne teilzunehmen hatte, aus denen er unverletzt hervorgehen durfte. Gleiches wurde ihm zuteil in den heißen Schlachten an der Somme im Sommer des vergangenen Jahres. Den Winter über behauptete sich sein Truppenteil eine verhältnismäßig ruhige Stellung westlich von Lille. Als nun die Feinde in der Osterzeit dieses Jahres aufs neue ihre Kräfte aufboten, die deutschen Linien zu überrennen, da hatte auch seine Kompanie zu dem Wall gegen den feindlichen Ansturm (zu) gehören.

Bei Fresnoy, östlich von Arras, war es, wo er am 8. Mai früh 3/4 6 Uhr durch Kopfschuß seine Liebe zur Heimat mit dem Tode besiegelte. Seine Lebenszeit beläuft sich auf 22 Jahre, 11 Monate, 2 Tage. Wiederholt durfte er zur Freude der Seinen im Urlaub weilen; um die Neujahrszeit sahen sie ihn zum letzten Male. Bei seiner Kompanie galt er als ein sehr tüchtiger, tapferer und äußerst brauchbarer Soldat, der im Laufe seiner Militärzeit auch zum überzähligen(?) Gefreiten befördert wurde.

Gott tröste vor allem die Mutter des Verstorbenen: er sei ihr, wie all denen, die ihn betrauern, nahe mit dem Geist der Pfingsten, der nicht umsonst ein Tröster genannt wird. Dem Gedenken des Verstorbenen aber widmen wir nun von dem Liede Nr.548 den 3. Vers.

 
 
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