14. Dezember 1914 Feldpostbrief von Johann Pfeiffer
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Nordfrankreich, den 14. XII. 14

Sehr geehrter Herr Pfarrer!

Für das mir gütigst übersandte Paket danke ich Herrn Pfarrer herzlich und (es) hat mich der Inhalt sehr gefreut. Vor allem die Taschenlampe, da wir dieselben zur jetzigen Zeit sehr notwendig brauchen können.

Wir sind schon seit (dem) ersten August im Feld (und) haben die Schlacht bei Metz und Mörchingen mitgemacht, sind dann durch Belgien nach Mittelfrankreich bei Peronne und jetzt wieder in Nordfrankreich, wo wir Völker fast aller Nationen gegenüberstehen. Zum Beispiel Franzosen, Engländer, Zuaven, Turkis und Indier.

Aber alles dies hat uns bis jetzt noch nicht aufgehalten, weiter ins Innere von Frankreich vorzudringen, wenn auch langsam, aber sicher. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr weit, wo wir die Verbündeten endgültig geschlagen haben, denn jeder von uns glaubt an den Sieg der deutschen Waffen, und wenn sie die ganze Welt gegen uns schicken.

Heute haben die Franzosen einen Angriff gemacht, welcher aber von einem gefangenen Engländer vorher verraten war. Der Angriff wurde für die Franzosen blutig abgewiesen, da wir alle Vorbereitungen getroffen hatten. So wollen wir alle mit Gott weiter kämpfen, bis der Sieg endlich unser ist zum Segen und Heile für unser deutsches Vaterland.

Weiter wünsche ich Herrn Pfarrer eine fröhliche Weihnacht und sendet Ihnen hiermit die herzlichen Grüße und nochmals besten Dank

Ihr stets dankbares Pfarrkind
Joh. Pfeiffer

Der Pfarrgemeinde Kirchfarrnbach wünscht frohe Weihnachten
Johann Pfeiffer

   
         
 
     
 
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