16. März 1915 Feldpostbrief von Michael Büttner
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Geschrieben im Unterstand den 16.3.15

Geehrter Herr Pfarrer!

Ich habe gestern Ihren lieben Brief erhalten, wofür ich Ihnen bestens danke. Es freut mich sehr, daß Sie mir verschiedenes aus der Heimat mitgeteilt haben. Es muß jetzt bei Euch auch nicht mehr schön sein, denn es muß doch einer nach den anderen fort. Ich bin noch gesund, was bei uns die Hauptsache ist, und was ich auch von Ihnen hoffe. Ich war wieder leicht verwundet, ist aber schon lang wieder geheilt.

Wir haben seit einigen Wochen ziemlich viele Verluste gehabt. Nächste Woche kommen wir wieder acht Tage nach Thiaucourt. Da ist es wieder schöner. So ist es ja bei uns bis jetzt ganz schön, aber immer schlechtes Wetter. Hoffentlich wird es bald wärmer werden und auch der Krieg bald ein Ende (nehmen). Es wird jetzt immer schlechter, denn die Leute, die schon lang heraußen sind, bekommen alle so kleine Wärzlein, welche sich in dem ganzen Regiment verbreiten. Essen bekommen wir genug, bloß Brot könnten wir etwas mehr brauchen. Andere Lebensmittel können wir beim Marketender kaufen. Ich schließe mein Schreiben in der Hoffnung auf baldiges Wiedersehen.

Die besten Grüße aus der Ferne sendet
Michael Büttner

   
         
 
     
 
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