4. September 1915 Feldpostbrief von Georg Fischer
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
    Frankreich, den 4. Sept. 1915

Hochgeehrter Herr Pfarrer!

Im Besitze Ihres werten Paketes mache ich hiedurch meinen besten Dank. Ich bin Gott sei Dank noch gesund und munter, geht mir soweit ganz gut und wünsche Ihnen samt Ihrer ganzen Familie, sowie sämtlichen Gebern der Pfarrgemeinde viel Glück und gute Zeiten. Wie viel Unglück hat doch der Krieg schon über manche Familien gebracht, wie viele unserer Kameraden schlummern schon in kühler fremder Erde, wie viele harren schon viele Tage in der Gefangenschaft? Und noch nicht sieht es aus als ob der Krieg ein Ende nehmen wollte, was doch jedermann sehnlichster Wunsch wäre. Doch man muß sich halt in alles fügen, da der Krieg kein Erbarmen kennt. Wie schön wäre es nun zu Hause am eigenen Herd. Und was müssen unsere lieben Angehörigen leisten und um uns Sorge tragen? Doch ist es Gottes guter gnädiger Wille, wird er sie recht gesund erhalten und läßt uns wieder gesund in unsere Heimat zurückkehren.
Nochmals besten Dank und alles Gute wünscht Ihnen sowie Ihrer ganzen Familie

Kanonier
Georg Fischer

   
         
 
     
 
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