12. Februar 1916 Feldpostbrief von Jakob Tyrach
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Schützengraben, den 12. Februar 1916

Geehrter Herr Pfarrer

Ihren werten Brief hab ich am 9. Februar erhalten, wofür ich bestens danke aus der Heimat was zu hören zu lassen. Ich bin Gott sei Dank noch gesund bis hierher, wie es weiter geht, stell ich Gott heim, der wird mich länger behüten auf allen meinen Wegen, mit gutem Gottvertrauen werde ich vielleicht doch den schrecklichen Krieg erleben, daß ich zu meinen Lieben wieder in die Heimat ziehen kann. Kameraden aus der Heimat habe ich keine, meine meisten Kameraden sind von Niederbayern, Nürnberg, Fürth, Windsheim, Rothenburg, von Neuhof und Neuselingsbach ist auch einer bei der 5. Kompanie. Im Felde ist es gleich, da sind sie alle Kameraden. In was für Gegend wir sind und unsere Stellungen sind darf ich nicht schreiben, das kann ich später erzählen, wenn ich wieder nach Hause komme. Kein feststehendes Messer habe ich vorläufig nicht, wenn Sie mir eins schicken wollen, nehme ich es mit Dank an, im Notfall kann ich es vielleicht notwendig brauchen. Ich schließe mein Schreiben und hoffe mit gutem Gottvertrauen daß ich die Heimat zur nächsten Zeit bald sehen kann und wünsche recht viel herzliche Grüße und einen bald ersehnten Frieden.
Nochmals herzliche Grüße
Jakob Tyrach

Gruß an meine Frau und Kinder

   
         
 
     
 
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