12. Oktober 1916 Feldpostbrief von Georg Däumler
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Feldpostbrief

Absender: Inft. Gg Däumler.
z. Zt. Res. Lazarett Schöningen
Abt. Deutsches Haus
Kreis Helmstedt.

An
Herrn
Pfarrer Dietzfelbinger.
in Kirchfarrnbach.
Post Wilhermsdorf.
(Mittlfr.)

Schöningen den 12. 10. 16.

Geehrter Herr Pfarrer!

Danke Ihnen bestens für Ihr wertes Kärtchen welches ich mit Freuden erhalten habe, geht mir somit ganz gut und kann roh sein, daß ich aus dem Höllenfeuer der Somme so durchgekommen bin, denn es hat nur das erste Glied des linken kleinen Fingers mitgenommen, es macht schon Schmerzen aber es ist zum Aushalten.

Will auch Ihre Frage beantworten, bin am 2. Oktober früh ½ 8 Uhr durch einen Schrapnellschuß verwundet worden, es war in der Nähe von Bapaume an einer kleinen Ortschaft welche ich auch nicht benennen kann, denn ich war nur 5 Tage dorten und da kennt man die kleinen Ortschaften auch nicht gleich.
Wie ich hörte ist Fleischmann vermißt, was ja da leicht vorkommen kann, denn es werden sehr viele verschüttet von denen man überhaupt nichts mehr findet. Ich werde vielleicht in 14 Tagen zum Ersatzbataillon nach Nürnberg kommen, hoffentlich bekomme ich auch ein paar Tage Urlaub ehe ich wieder ins
Feld komme. Hier in Schöningen ginge es schon etwas leichter die Stellung zu halten als an der Somme. Sonst für heute nichts Neues.

In der Hoffnung auf ein baldiges frohes Wiedersehen
Grüßt Sie
Georg Däumler.

   
         
 
     
 
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