21. Oktober 1917 Feldpostbrief von Johann Niederhöfer
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Gruß aus weiter Ferne.

Nordfrankreich den 21. Oktober 1917

Wertgeschätzter Herr Pfarrer!

Teile Ihnen freundlichst mit, daß ich Ihr wertes Paketchen in gutem Zustand erhalten habe, war sehr erfreut über die werte Sendung. Ich spreche hiemit meinen verbindlichsten Dank aus. Ich verspreche Ihnen aufs höchste, daß ich das Geschenk in steter Benützung in meinem Tornister mitführen werde, und wird mir, so oft ich es zur Hand nehme, in steter Erinnerung an Ihnen bleiben.

Ich danke Ihnen mit der Anfrage wegen einem Messer, wir haben von der Kompagnie in Straubing schon eines erhalten. Bei uns, beim Rekruten-Depot, hinten im Etappengebiet wäre es ganz schön, wenn es immer so bleiben würde, aber, wie wir gehört haben, wird die Division wieder eingesetzt in Flandern, wo auch das Rekruten-Depot auch herangezogen wird.

Tag und Nacht, unaufhörlich hören wir das Donnern der schweren Geschütze von der Front bei Arras und Lens herüber, als wenn ein schweres Gewitter im Anzuge wäre, dazwischen spielen sich Fliegerkämpfe ab.

Hoffentlich nimmt das kriegerische Leben bald ein Ende, aber es ist noch nicht daran zu denken.

So bin ich gesund, was ich auch von Ihnen nebst Ihrer werten Familie hoffe.

Unter vielen
herzlichen
Grüßen

an Ihnen nebst werten Familie

verbleibe ich

Ihr ergebener

Feldgrauer

Joh. Niederhöfer

   
         
 
     
 
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