Der Neubau des Kirchfarrnbacher Kirchenschiffs 1891

   
   
Seite 35 Die gut durchdachte, stilgerechte innere Einrichtung
   
   
Als Pfarrer Lauter den Vorschlag machte, die Kirche beheizbar zu machen, stieß er bei seinen Kirchenvorstehern und erst recht bei den Behörden auf taube Ohren. Öfen in einer Kirche, das war bestenfalls in einer Stadtkirche denkbar! Doch auch hier hat sich Pfarrer Lauter durchgesetzt. In einem Brief an den Dekan in Markt Erlbach macht Pfarrer Lauter aus seinem Herzen keine Mördergrube:
   
   
     
  Mit der Heizung habe ich’s soweit, dass die Regierung die Kamine genehmigt hat. Aber die Gemeinde ist z.T. widerwillig dagegen. Die Ochsen und Schuften von Bauern! So muß man alles durchkämpfen, was man ihnen zur Wohltat verschafft!  
     
   
     

Kirchenvorsteher und Behörden hätten wohl kaum etwas gegen eine warme Kirche gehabt, wäre das Heizen nicht mit Kosten verbunden. Pfarrer Lauter suchte eine Geldquelle und wurde fündig.

Der Kirchenpfleger Johann Hohe in Kreben hatte der Kirche 600 Mark in zwei Schuldscheinen gespendet. Trotz des anfänglichen Widerstandes beschloss man, zwei Öfen anzuschaffen. Die zwei olivglasierten, irdenen, 2,5 Meter hohen Öfen mit den zwölf Aposteln auf den Kacheln wurden von der Firma Seiler in Bayreuth gefertigt.

Ein auswärtiger Pfarrer bemerkte dazu:

   
   
     
  Eine Einrichtung, der sich höchstens eine Stadtkirche, kaum aber eine Landkirche erfreuen dürfte.  
     
   
   

 

   
   

< Wir sehen hier den geschickt versteckten Kamin bei der Sakristei für den vorderen Ofen. Leider weiß niemand mehr, wohin die wertvollen Kacheln nach dem Einbau der elektrischen Heizung gekommen sind.

 

 

Der westliche Kamin verläuft schräg an der Mauer des Westgiebels empor und endet beim Kreuz. >

   
   
   
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