Wanderung durch ein steinreiches Gebiet - Dillenberg und Badberg in Kirchfarrnbach 3
verfasst von Werner Fliehr für die Wanderung des Heimatvereins Wilhermsdorf am 20. August 2006

 
Steinbrüche und Steinbrecher
     

Die Steinbrüche um Kirchfarrnbach wurden zwischen 1950 bis 1960 aufgelassen, weil andere Baustoffe zur Anwendung kamen. Die vielen Sandgruben für den Bau und Wegebau wuchsen nach 1970 zu.

Am besten zu erkennen sind noch die Steinbrüche des Friedrich Rupp und des Hans Beigel aus Kirchfarrnbach. Mit etwas Spürsinn kann man auch noch viele andere Steinbrüche erkennen.

Rechts ein Bild von Pfarrer König mit "Luise" in der Kirchfarrnbacher Steinbruchlandschaft um 1926

 
     
Die Aufzeichnungen im Rechnungsbuch des Schmieds Farrnbacher zwischen 1910 bis 1914, Werkzeuge wurden gekauft, gerichtet, geschärft, gestielt, gemacht, weisen auf folgende Steinbrecher hin. Nur jene sind aufgeführt, die in vier Jahresrechnungen erscheinen:

- Rupp Friedrich (Haus Nr.20) aus Kirchfarrnbach,
- Beigel Michael (Haus Nr.28)
- Beigel Hans (Haus Nr. 44)
- Löb Konrad (Haus Nr. 30)
- Kleinschroth Leonhard (Haus Nr. 29)
- Nürnberger Friedrich (Haus Nr. 14)
- Ruf Georg (Haus Nr. 12)
- Hertlein Georg (Haus Nr. 15)
- Hofer Georg (Haus Nr. 8)
- Büttner Andreas (Haus Nr. 7)
- Löb Johann aus Meiersberg
- Burk Georg aus Oberndorf
 

 

Alle Steinbrecher unterhielten eine kleine Landwirtschaft. Im Zuerwerb gingen sie in die Steinbrüche. Es fällt weiter auf, dass es im Haupterwerb nur drei Bauern gab. Neben den Steinbrechern hatten alle einen zweiten Beruf, wie Schuster, Melber, Wirt, Schmied, Bäcker, Schneider, Metzger, Kolonialwarengeschäft, Wagner, Steinmetz, Bader u.a. Es war also sehr viel Betrieb in dieser Zeit in Kirchfarrnbach.

Von Hans Beigel ist der Ausspruch überliefert: „Der Schroter in der Wand haut links und rechts und über die Hand“, also ein Alleskönner.

Von Rupp Friedrich *14. 05. 1877, gestorben 19. 12. 1956 ist bezeugt, dass er im Wirtshaus in Dürrnfarrnbach "Backsteinkäse“ aß, der schon "davonlief“.