Trinitatisfest,
den 26. Mai 1918
Ein
neues, schmerzliches Opfer hat der blutige Krieg
in der letzten Zeit aus der Mitte unserer Pfarrgemeinde
gefordert: in den Märzkämpfen dieses
Jahres hat der Bauernsohn Georg Meier von Dippoldsberg
den Heldentod gefunden.
Derselbe
wurde am 13. Januar 1899 zu Dippoldsberg als der
Sohn des Bauern Friedrich Meier und dessen Ehefrau
Kunigunde, geb. Keil, geboren. Kurz vor seiner
Militärzeit diente er bei seinem Paten, dem
Bauern Georg Michael Keil, in Dürrnbuch.
Anfang
1917 erfolgte seine Einberufung: am 4. Januar
dieses Jahres rückte er als Pionier bei dem
3. Pionier-Ersatz-Bataillon in Ingolstadt ein.
Nach seiner militärischen Ausbildung, welche
sich bis Mitte 1917 erstreckte, rückte er
ins Feld und zwar kam er zunächst in ein
Feldrekrutendepot. Nach etwa vier Wochen wurde
er der an der Front in der Nähe von Lille
in Nordfrankreich stehenden 10. bayer. Pionier
- Kompanie zugeteilt. Mehrere Monate lag hier
sein Truppenteil, ohne in ernste Kämpfe verwickelt
zu werden. Doch sollten diese nicht ausbleiben.
Als Ende März dieses Jahres die deutschen
Heeresmassen in tapferem und siegreichem Vorwärtsstürmen
den Feind überrannten, da war auch er mit
in den vordersten Reihen. In der Nähe von
Bapaume kam es alsbald zu schweren Kämpfen,
aus denen zu den Seinen in der Heimat die Nachricht
gelangte: Vermißt.
Nun
begann für diese eine schwere Zeit der Sorge.
Etliche Wochen vergingen und es sollte ihnen Gewißheit,
freilich eine schmerzliche werden. Der anfänglich
Vermißte scheint damals versprengt gewesen
zu sein, da er bald vom Kommandanten eines anderen
Truppenteils gesehen wurde. Aber nicht lange dauerte
es, da sollte auch er zu den Opfern dieses Krieges
gehören: am 26. März erlitt er den Heldentod
infolge Verletzungen an Kopf und Brust durch einen
Artillerietreffer in einem Alter von 20 Jahren,
2 Monaten und 13 Tagen. In feindlicher Erde hat
man ihn da, wo sein Leichnam gefunden wurde, zwischen
Bucgnoy und ...iel le petite südlich von
Arras sein frühes Grab gegraben.
Die
schwer heimgesuchten Eltern verlieren in dem Verstorbenen
einen braven Sohn, die Geschwister, von denen
ein Bruder noch im Felde steht, einen treuen und
lieben Bruder. Gott mache sie reich durch die
Gabe seines Trostes und stark in seiner Kraft,
ihr Leid im Aufblick zu ihm zu tragen. Dem Verstorbenen
zum Gedächtnis und den Hinterbliebenen zum
Trost lasset uns nunmehr einstimmen in den 9.
Vers des Liedes Nr. 548.
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