Lebensläufe - Trostworte

der Kirchlichen Kriegschronik von Pfarrer Wilhelm Dietzfelbinger beigelegt

- Auszug -

     
 
Michael P r o b s t
 
     
 

Wiederum hat der bittere Tod eine schmerzliche Lücke in unsere Reihe gerissen. Nach einer Nachricht vom Feld ist am 6. Oktober nachmittags 3/4 5 Uhr der verheiratete Bauer Michael Probst von Dürrnfarrnbach bei Aushebungsarbeiten im Schützengraben in den Vogesen den Heldentod gestorben; ein Granatsplitter am Hals führte einen raschen und schnellen Tod herbei.

Der Genannte wurde am 9. Januar 1888 zu Oberreichenbach geboren als der Sohn des verstorbenen Bauern Johann Georg Probst und dessen Ehefrau Anna Marie, geb. Hofmockel. Am 15. Februar 1914 verehelichte er sich mit Katharina Weirlein(?) aus Cadolzburg, Tochter des Steinbruchbesitzers(?) Peter Weirlein(?) und dessen Ehefrau Eva, geb. Fischer. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor.

Mit Ausbruch des Krieges rückte er am 15. August 1914 bei dem Ersatzbataillon des 21. Inf. - Reg. in Fürth als Ersatzreservist ein. Nach seiner militärischen Ausbildung zog er am 27. Oktober 1914 ins Feld und zwar wurde er der 3. Komp. des 9. bayer. Ersatzbataillons zugeteilt, welches in der Nähe von Markirch in den Vogesen stand. Diese Stellung hatte er bis jetzt inne, auch nachdem er der 7. Komp. des 2. Bataillons im 5. bayerischen Ersatz - Regiment zugeteilt wurde.

Wiederholt weilte er im Laufe der Kriegszeit zur Freude der Seinen wie all deren, die ihn kannten und um seines freundlichen Wesens willen schätzen, in der Heimat, so erst vor kurzem. Kaum aber war er wenige Tage wieder bei seinem Truppenteil eingetroffen, da ereilte ihn das tödliche Geschoß. Am 7. Oktober wurde er auf dem Militärfriedhof seines Regiments mit allen militärischen Ehren beigesetzt. Die Zeit seines Lebens beläuft sich auf 28 Jahre, 9 Monate, 27 Tage.

Teilnehmend gedenken wir der Verwandten, insbesondere der jungen Witwe und ihres Kindes, deren häusliches Glück ein so frühzeitiges Ende finden sollte. Gott nehme sie in seinen ... Schutz und geleite sie mit sichrer Hand durch diese schwere und dunkle Zeit. Der Genannte(?) galt in seiner Kompanie als ein tapferer und pflichttreuer Soldat sowie als ein wackerer und wohlgelittener Kamerad; wir haben ihn nicht anders gekannt. Ihm zum Gedächtnis lasset uns nunmehr in den Gesang des 4. Verses aus dem Liede Nr.409 einstimmen.

 
 
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