An die Heimat Kirchfarrnbach!
 
         
 

Wie liegst du hingebreitet
an des Tales Rand,
geschmücket und gezieret
im grünen Festgewand!
Die Glocken schallen prächtig
weithin das Tal entlang,
die Eichen rauschen mächtig
dir einen Lobgesang.

Und ringsum liegen Wasser,
gebettet in Natur,
sie glänzen wie die Perlen,
gereihet an der Schnur.
Sie dienen dir zum Glanze
und silbernem Geschmeid'
als gingest du zum Tanze
wie eine junge Maid.

Und deine Festeshallen
hast du im Eichenhain,
von wo die Lieder schallen
weit in das Land hinein.
Die Eichen spenden Schatten,
die Keller kühlen Wein,
der Jungfernbrunn das Wasser.
Da kann man fröhlich sein.

 

Vom Talgrund zu den Höhen
zieht sich ein Wanderweg.
Vom Dill’nberg kann man sehen
weit übers Land hinweg.
Der Wandrer wandert schweigend
und stille immerzu,
die Stille nimmt kein Ende,
als gings dem Himmel zu.

Und was ich je begonnen,
je in der Welt bewirkt,
hier hat es einst begonnen,
hier war es schon verbürgt.
Du warst mir Quell und Sonne
in diesem Erdental, mein Wanderstab, mein Wonne
in Trüb- und Mühesal.

Wenn du auch schlicht und einfach
und ohne Pracht gebaut,
du bist mir lieb und teuer
wie eine liebe Braut.
Hab' dich ins Herz geschlossen,
kann ohne dich nicht sein,
bist meines Herzens Liebe,
muß immer treu dir sein.

 


 
     
Georg Enzner
 
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