15. November 1914 2. Feldpostbrief von Georg Höfling
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Konville den 15. Nov. 1914


Sehr geehrter Herr Pfarrer


Ihren werten Brief habe ich erhalten. Ich danke Ihnen herzlichst für die schnelle Antwort, die Sie mir zugehen ließen. Das beigelegte Blatt, wofür ich auch danke, habe ich Ihrem Wunsch gemäß auch meinen Kameraden lesen lassen. Auch kann ich Ihnen mitteilen, daß ich mit Herrn Pfarrer Wirth von Nürnberg gefahren bin, welcher zur selben Zeit Vorstand unseres evangelischen Arbeitervereins Nürnberg war.


Betreffs meines lieben Bruders Simon bin ich für die Nachricht sehr erfreut. Ich kann nun wegen seiner Familie ohne Sorge sein und meinem Bruder der Güte und Treue unseres himmlischen Vaters empfehlen. Er wirds machen, wie es am besten ist. Ich bitte täglich für ihn, der liebe Gott möge ihn seiner Familie erhalten, hat Ers aber anders befohlen, so möge Er ihn aufnehmen in sein Reich.


Geehrter Herr Pfarrer, richten Sie Grüße an meine Schwägerin von mir aus. Mir geht es soweit gut. Ich bin gesund und mit meinem Los zufrieden, wenn auch Strapazen, Sturm und Kälte uns arg zusetzen. Es wäre mir lieb, wenn ich bald näheres über meinen Bruder erfahren könnte. Vielleicht hat meine Schwägerin Zeit, mir auf der Karte, die ich beilege, einige Worte zukommen zu lassen. Ich danke nochmals herzlichst und verbleibe Ihr


Ergebenster
Georg Höfling

Fahrer III. bayer. Arm. Inf. Mun. Kol. Nr.4

   
         
 
     
 
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