8. Januar 1915 Feldpostbrief von H. Schweikert
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Buxerulles, 8. I. 1915

Geehrter Herr Pfarrer!

Es hat sehr lang gedauert von mir, Ihnen meinen besten Dank auszusprechen für das mir übersandte Paket. Vor allem gilt mein Dank für (die) Mühe, die Sie gehabt (haben) mit dem Verpacken und Versenden. Zum anderen herzlichen Dank an die Pfarrgemeinde Kirchfarrnbach für die gut brauchbaren Liebesgaben, die sie ihren Kriegern hat zukommen lassen. Beim 19. Rgt. ist auch H. Fleischmann aus K.

Werter Herr Pfarrer. Wir haben schon manche schwere Stunde gehabt. Das viele Artilleriefeuer geht mit der Zeit auf die Nerven. Unser Rgt. ist sehr nahe am Feind. Es gibt Stellen, wo die Schützengräben 20 Meter voneinander entfernt sind. Dort werden gegenseitig Minen, Gewehr- und Handgranaten geworfen. Es ist schon mancher davon verwundet worden. Über mich hat Gott der Herr bisher gnädig seine Hand gehalten, Lob und Dank sei Ihm. Wer weiß, was uns noch alles bevorsteht. Ein baldiger Friede wäre gewiß von vielen Millionen gewünscht.

Das Wetter ist bei uns sehr schlecht. So viel Regen, und dann so schmutzig. Doch hat meine Gesundheit noch immer ausgehalten bis jetzt. Gott sei Dank!

Ich werde jetzt schließen mit dem Wunsch, daß uns der liebe Gott bald den Frieden schenken möge. Tausend Grüße aus dem Feld. Ihr dankbarer

H. Schweikert.
Gruß an Ihre ganze Familie und meinen Geschwistern und Verwandten und die ganze Gemeinde.


m Feld. Ihr dankbarer
H.

   
         
 
     
 
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