8. Februar 1915 Feldpostkarte von Johann Vogel
 
 
 
 
 
     
 
         
    Avion ("Abion") den 8. Februar 1915

Sehr geehrter Herr Pfarrer!

Im Namen der ganzen Pfarrgemeinde und der mühevollen Arbeit unseres Seelsorgers spreche ich meinen besten Dank aus für die Sammlung, welche ich heute den 7. Februar erhalten habe.

Sind, nachdem wir vier Tage in Stellung waren, nachts zwölf Uhr auf zwei Rasttage nach Avion zurückgekommen. Da wir drei Stunden zu marschieren hatten und vollständig ermüdet waren, wurden wir früh sieben Uhr schon wieder alarmiert, da die Franzosen in einen unserer Gräben gedrungen (waren) und ihn erstürmen wollten. (Sie) wurden aber Gott sei Dank von der vierten Kompanie, welche soeben die Stelle besetzt hatte, mit schweren Verlusten wieder hinausgeworfen und (wir) konnten dann unsere zwei Tage in Ruhe verbringen.

Heute nacht geht es wieder in den Graben. Freilich stehen wir ja immer in drohender Gefahr bei der finsteren Nacht in den Schützengräben. Doch wir wollen alles unserem lieben Herrgott anheimstellen und auf Ihn hoffen, er wirds wohl machen, denn wer Gott vertraut, der hat auf keinen Sand gebaut. Bin Gott sei Dank gesund und hoffe, daß mein Brief in bester Gesundheit ankommt wie er mich verläßt. Nochmals meinen besten Dank und die herzlichsten Grüße


Hochachtungsvoll
Johann Vogel

   
         
 
     
 
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