10. Februar 1915 Feldpostbrief von Hans Meier
 
 
 
 
 
     
 
         
    Frankreich, den 10. Februar 1915

Geehrter Herr Pfarrer

Habe Ihre werte liebe Spende erhalten. Es machte mir große Freude, außerdem hat es sehr gut geschmeckt. Ich bin Ihnen von Herzen dankbar dafür. Die Taschenlampe leistete heute nacht sehr gute Dienste auf Patrouille. Wir müssen furchtbar viel Patrouillen machen. Die Franzosen möchten nämlich über die Maas herüber und sich durch Schanzen an unsere Stellungen heranarbeiten. Aber es gelingt ihnen nicht. Schon oft haben wir sie beim Brückenbauen überrascht. Ich hoffe auch, daß sie uns überhaupt aus unseren Stellungen nicht werfen. Wir wollen tun, was wir können, um unser Vaterland zu retten.

Wir sind immer noch bei St. Mihiel, haben sehr schöne Stellungen. Vor uns sind die Ortschaften und zwei Vorwerke von der Festung Verdun total zusammengeschossen. Durch die heftigen Artilleriekämpfe haben wir auch viele Verluste. mancher Kamerad von mir hatte es schon das Leben gekostet. Ich bin mit Gottes Hilfe immer noch gesund, geht mir auch nicht ganz schlecht. Ich wünsche Ihnen solches und viel besseres von Herzen.

Nochmals besten Dank
und herzlichen Gruß
Hans Meier

13. Iftrgt. 3. ...9. Komp. 6. Division

   
         
 
     
 
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