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Schützengraben, den 11. Februar 1915
Sehr
geehrter Herr Pfarrer!
Teile
Ihnen mit, daß ich die zugesandten Pakete erhalten habe,
wofür ich meinen besten Dank mache. Die Laterne wird
mir gute Dienste leisten, denn ein Licht braucht man immer
dabei. Wir haben seit Sonntag sehr ernste Tage. Wir liegen
den ganzen Tag im Kugelregen und Granatfeuer, ist schon mancher
Kamerad zum Opfer gefallen. Wir sind mit unserem Schützengraben
sehr weit vorgerückt, liegen auf 100 m einander gegenüber
und werden in den nächsten Tagen den französischen
Schützengraben nehmen müssen, was für uns nichts
leichtes ist, denn die Franzosen sind auch gut verschanzt,
doch verlieren wir dieser wegen den Mut nicht. Es ist unsere
Pflicht. Ich stelle alles dem lieben Gott heim. Er hat mich
bisher beschützt und wird mir auch weiter helfen, denn
mein Wahlspruch ist: Ist Gott für mich so trete ja alles
wider mich, und mit diesen Gedanken ziehe ich dem Feind entgegen,
und Gott der Herr wird seine Sachen schon zum besten machen
uns den bald ersehnten Frieden geben.
Es grüßt
Sie und Ihre werte Familie und die Pfarrgemeinde
hochachtungsvoll
Johann Probst |
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