Geehrter
Herr Pfarrer!
Teile
Ihnen durch diesen Brief mit, daß ich die zwei Pakete
erhalten habe, wofür ich Herrn Pfarrer meinen besten
Dank mache. Es machte mir große Freude, daß Herr
Pfarrer auch an mich dachte und es war sehr angenehm.
Wir haben
bis jetzt immer zwei Tage Stellung gehabt und zwei Tage Quartier.
Da hat es immer viele kranke Leute gegeben, haben jetzt Verstärkung
bekommen und es gibt vier Tage Quartier und zwei Tage Stellung.
Wir sind drei Stunden rechts von Arras weg, haben eine schlechte
Stellung. Die Kälte ist nicht groß, aber immer
meistens Regenwetter, (so daß) es im Schützengraben
nicht schön zugeht.
Das Inf.
Feuer wäre nicht so schlimm, aber das Artilleriefeuer.
Es gibt jedes Mal Tote und Verwundete. Wir haben am 27. Dezember
einen Angriff gehabt und habe am 7. Februar aus dem Schützengraben
gesehen, daß noch die toten Franzosen draußen
vor uns liegen. Habe ungefähr 12 bis 13 Mann gezählt.
Die haben sie noch gar nicht begraben. Was wird das werden,
wenn es einmal warm wird.
Es gibt
viel auszuhalten und durchzumachen. Doch der liebe Gott wird
uns helfen und beistehen, er hat bisher geholfen und wird
noch weiter helfen. Es war mir auch schon zweimal nahe gestanden,
aber der liebe Gott war bei mir und hat mich errettet. Vielleicht
wir Er doch bald einkehren und ein Ende machen.
Wer nur
den lieben Gott läßt walten
und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderbar erhalten
in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut,
der hat auf keinen Sand gebaut.
Nochmals
besten Dank.
Besten Gruß sendet an
Herrn Pfarrer sowie an Familie
Konrad Billing