15. April 1915 Feldpostbrief von Leonhard Bratenstein
 
 
 
 
 
     
 
         
    Frankreich, den 15. April 1915

Werte Familie Pfarrer!

Ich teile Ihnen kurz mit, daß ich Ihr Paket erhalten habe am 14. April, und ich mache meinen besten Dank für das Paket. Lieber Pfarrer, ich bin am 2. April in den Schützengraben gekommen und bin acht Tage in Stellung gewesen. Dann sind wir vier Tage in Ruhe gekommen nach Marschlabo zurück und am 14. April wieder in Stellung und sind vier Tage in Stellung. Dann kamen wir vier Tage in Reservestellung. Dann sind wir vier Tage wieder in Ruhe gekommen.

In der Stellung, wo wir jetzt sind, werden wir wahrscheinlich nicht bleiben. Lieber Pfarrer, ich bin am 2. April früh in Marschlabo in der Kirche gewesen und nachmittags sind wir dann in Stellung gekommen. Ich habe Hans Vogel und Schorsch Treiber auch schon getroffen. In den Schützengräben ist es ganz anders als in der Stadt Tournai, wo ich 14 Tage gewesen bin. Da hat mir es sehr gut gefallen. Doch wenn man es einmal gewöhnt ist, dann gefällt es einem im Schützengraben auch.

Lieber Pfarrer, doch wäre ich auch froh, wenn der Krieg bald ein Ende nähme. Mir gefällt es soweit ganz gut und bin gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Lieber Pfarrer, das hat mich sehr gefreut, daß Sie an mich dachten an das ich Ihnen geschrieben habe, und Sie mir gleich ein Paket geschickt haben. Ich hoffe ein baldiges und gesundes Wiedersehen.

Adresse ist Inf. Leonhard Bratenstein 6. Reserve Inf. Regt. 10. bayr. Inf. Division 1. bayr. Armeekorps 3. Bataillon 11. Komp.

Viele Grüße sendet auch Leonhard Bratenstein

   
         
 
     
 
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