10. Juli 1915 Feldpostbrief von Schorsch Bratenstein
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Geschrieben den 10. Juli 1915.

Sehr geehrter Herr Pfarrer.

Ich habe heute von Ihnen einen Brief erhalten was mich sehr freut von Ihnen!
Daß Sie hierher schreiben an daß ich Ihnen meine Grüße geschrieben habe, daß ich zum 24. Inf. Regt. Versetzt worden bin. Das wissen Sie schon also komme ich jetzt mit meinem Freund Hans Vogel nicht mehr zusammen. Doch wenn wir … wieder zusammenkommen wenn wir in die liebe Heimat glücklich kommen und können dann einander wieder begrüßen. Meine lieben Eltern haben hierher geschrieben daß mein Freund Michel Vogel krank war und hat 14. Tage Urlaub gehabt. Und sie haben mir geschrieben, daß er wieder nach Bayreuth eingerückt ist.
Von meinem Bruder Georg habe ich auch eine Karte erhalten, daß er am 1. Juli nach Erlangen eingerückt ist, der bis jetzt bei meinen Eltern daheim war. Das wird meinen Eltern auch schwer gefallen sein wie mein Bruder auch noch einrücken mußte. Meine Eltern haben mir geschrieben, daß das Korn und Weizen sehr schön ist, bloß Gerste und Hafer hätten noch einen Regen gebraucht, doch wird es wieder ausreichen.
Lieber Pfarrer, wenn nur der Krieg bald ein Ende hätte, daß wenigstens die Landsturm- und Landwehrleute heim könnten in die Heimat. Ich und mein Bruder Hans wir wollten gar nicht gleich heim. Wenn nur einmal Frieden würde, dann könnten die alten Landwehrleute doch in die Heimat heim.
Ich das mein Schreiben auch so gesund antrifft wie er mich verläßt.

Viele herzliche Grüße
sendet Ihnen Euer
Freund Schorsch Bratenstein

   
         
 
     
 
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