25. Oktober 1915 Feldpostkarte von Math. Ständtner
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
    Spa i/Belgien den 25 Oktbr 1915.
Sehr Geehrter Herr Pfarrer

Da ocj schwer krank war, und jetzt wieder soweit hergestellt bin, dass ich meiner Gesundheit entgegen sehen konnte, möchte ich Ihnen Herr Pfarrer mitteilen, wo ich zur Zeit bin nämlich in Spa i/Belgien. Und auch wie es mir gegangen hat. Werter Herr Pfarrer wir wurden am 4. August geimpft gegen Kolera. Da wurde ich gleich nach der Impfung krank habe auch dann als 3 Tage dienstfrei bekommen weil wir gerade in Ruhestellung waren, mußte aber am August wieder mit in die Stellung u. kam dann am 8 August sofort wieder retour ins Revier. Es wurden verschiedene Kameraden krank. Auf einmal hieß es, das ist Typhus. Da kam ich dann am 18 August in das Seuchenlazarett In… wo ich 3 Tage lang mit über 41 Grad Fieber darnieder lag. Und am 16 Sptbr bin ich doch doch wieder soweit genesen dass der Arzt sagte ich könnte jetzt etwas aufstehen.
Aber ich war da so schwach, dass ich .eine Stunde auf bleiben konnte den ersten Tag. Appetit war auch schlecht, überhaupt so lange ich so hohes Fieber gehabt habe, habe ich überhaupt nichts essen können. Allmählich ging es dann besser. Und am 22 Septbr kam ich dann nach Spa zur Genesung, wo ich vielleicht noch bis zum 6 November bin, dann 14 Tage der Gesundungskompagnie nach Bevolo.
Und von dort aus sollen wir vorerst zum Ersatzbataillon kommen. Dann werden wir uns vielleicht einander begrüßen und auch nach einem ¾ Jahr mündlich sprechen.
Es Grüßt Ihnen Herzlich Herr Pfarrer
Auch Ihre Familie
Auf baldiges Wiedersehen
Math. Stäudtner

   
         
 
     
 
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