29. November 1915 Feldpostbrief von Konrad Löslein
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
    Abs. Konrad Löslein, bay. Res. Inft. Regt. 13 Division 11
1. Komp. I Barrl. 21 Inft Brigade

An Herrn Pfarrer
Dietzfelbinger
in Kirchfarrnbach
Post Wilhermsdorf
Mttf. Bayern

Ungarn Rebansburg den 22. Nov. 1915

Mit Gott für Kaiser u. Vaterland!

Endlich bin ich dazu gekommen, Ihnen aus weiter Ferne einige Zeilen zu senden. Bin Gottseidank gesund, was ich von Ihnen alle hoffe, was doch die Hauptsache ist. Meine Lieben, gestern haben wir uns gebadet, das hätte ich nicht geglaubt, daß im Feld alles so schön eingerichtet wird, es ist nämlich genau so wie in der Kaserne. Es wäre halt jetzt Zeit, daß es gar würde, daß wir mit Gottes Hilfe wieder in unsere Heimat heimkehren könnten, wir müssen halt aushalten und auf unseren lieben himmlischen Vater uns verlassen, der wird schon machen.
Mein Wahlspruch ist:
Sollt uns hart ergehen,
laßt uns feste stehen
und auch in den schwersten Tagen
niemals über Lasten klagen,
denn durch Trübsal hier
geht der Weg zu Dir.

In der Hoffnung auf baldig Wiedersehen
Grüßt Ihnen allen herzlich
Konrad Löslein.

 
   
         
 
     
 
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