19. Dezember 1915 Feldpostbrief von Georg Eichler
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Feldpostbrief
An
Hochwürden
Herrn Pfarrer Dietzfelbinger
in Kirchfarrnbach
Post Wilhermsdorf
Bei Nürnberg

Inf. Eichler Gg. 10/19 Inf. Regt V. Bay. ADiv. III. Batl …, iii. bay. Armee Korps

Schützeng. 19. 12. 15.

Will Ihnen zu wissen tun, daß ich Ihr liebes volles Paketlein wieder erhalten habe, wofür ich Ihnen herzlichst danke. Bald werden jetzt die Glocken wieder ertönen zu dem freudigen Weihnachtsfest und wir müssen dieses heilige Fest im Schützengraben zubringen. Aber doch wollen wir uns miteinander begnügen und zufrieden sein, weil es da viele Kameraden gibt und geht einen jeden so, vielleicht macht Gott doch bald ein Ende an diesem schrecklichen Krieg. Wir sind jetzt wieder auf unserer alten Stellung bei Apremo(nt), waren auch sechs Wochen in der Champagne und hatten viele Verluste. Wo man seinen Blick hinwarf sah man überall die Toten in Massen liegen und bin auch da immer heil und gesund gewesen und auch wieder glücklich davon gekommen. Es ist jetzt ½ Jahr, daß ich an der Front bin und hoffe, daß der Höchste auch fernerhin mein Schutz und Helfer ist, denn Gedenkspruch lautet:
Haltet fest am Bekenntnis der Hoffnung und lasset uns nicht wanken, denn Er ist treu, der sie verheißen hat.
Wünsche auch zugleich gesunde Feiertage
Hochachtungsvoll
grüßt Sie

Inf. Georg Eichler

   
         
 
     
 
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