12. Juli 1916 Feldpostbrief von Georg Mahr
 
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Absender Schütze Gg. Mahr Geb. MG. Abtg. 208.
II bulb. Armee Feldpoststation 185 Sofia.


Feldpostbrief
Herrn
Wilhelm Dietzfelbinger
zu Kirchfarrnbach
Post Mkt. Wilhermsdorf bei Fürth. i/B.

Werter Herr Dietzfelbinger!

Mit Freude u. Dank habe ich gestern Ihren lieben Brief nebst Sonntagsblatt erhalten freute mich sehr von Ihnen wieder Nachricht zu erhalten, vorige Woche hatten wir in unserem dritten Feldgottesdienst u. zwar auf griechischem Boden. Unsern ersten hatten wir in Istieb eine Stadt Macedonien an Kaisers Geburtstag. Dort wurde uns auch eine Kirche zur Verfügung gestellt. Es nahmen dort deutsche=österreichische=ungarische Truppen u. bulg. Offiziere dran teil u. gestaltete sich deshalb sehr feierlich. Den zweiten hatten wir in Steunitza am Osterfest mit Abendmahlfeier u. den dritten hier. Die Gegend ist hier arm u. wenig fruchtbar. Hier wird gebaut Korn, Mais, Bohnen und Mohn, auch die Leute leben einfach u. schlicht. Gegenwärtig sind wir noch in Stellung gegen die Franzosen, Engländer und Steger(?), welche hier eine Offensive ergreifen wollen, doch sie sollen nur kommen an unsern stark befestigten Berge. Da lassen wir uns nicht so schnell verjagen, doch der größte Feind, den wir hier haben, ist die große Hitze. Heute haben wir wieder so ungefähr 70 Grad nach Celsius eine ganz gemütliche Wärme, doch das wollen alles noch ertragen, wenn es nur bald Frieden wäre. Gott mit uns!
Bin noch immer gesund dasselbe ich auch von Ihnen hoffe mit frdl. Gruß
Ihr ergebener Georg Mahr

   
         
 
     
 
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