Den 18. XII. 1916.
Geehrter
Herr Pfarrer!
Ihr wertes
Paket erhalten, besten Dank. Zur Zeit stehen wir nun das dritte
Mal vor dem großen Feste Weihnachten. Es war vor zwei
Jahren um diese Zeit, als wir rechneten, bis Weihnachten könnte
es Frieden werden. Und nun stehen wir heute noch vor unsren
Erbfeinden Frankreich und England, die uns vernichten und
zerschmettern wollten. Bis jetzt ihren Plan nicht ausführen
konnten. Hierfür steht die deutsche Macht und Kraft in
ganz Europa verbreitet und stets großen Sieg und Ruhm
davon trug. Niemals wird auch die Kraft und Einigkeit unsrer
Heerführer und Soldaten zurückweichen von den Mauern
des Feindes. Einigkeit und Treue sind unsre Haupttugenden
und werden von deutschen Soldaten bis aufs Tiefste gepflegt.
Hoffentlich wird es mit Gottes Hilfe noch weiter gelingen,
unsre Feinde vernichtend zu schlagen.
Auch hier
an der Somme finden nur noch kleine Gefechte statt. Am schlimmsten
ist jetzt der Dreck und Schlamm. Es ist fast nicht zum Durchgehen.
Es regnete fast alle Tage. Bin Gottlob noch gesund und hoffe
es noch weiterhin.
Hoffe
dasselbe auch von Ihnen
samt Ihrer werten Familie
Nochmals
viele dankende Grüße
sendet
Enßner Leonhard!
Viele
Grüße an
Familie
Popp.
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