|
|
Elsaß, d. 18. 12. 1916.
Werter
Herr Pfarrer!
Das Paket,
das Sie mir geschickt haben, habe ich heute erhalten, mache
meinen besten Dank dafür. Es freute mich auch, daß
Sie mir auch etwas zum Lesen hinein haben. Es vergeht einem
die Zeit eher, denn durch die erste Adreßveränderung
bleibt mir das Sonntagsblatt erst aus. Es ist jetzt seit Anfang
November die dritte Adresse. Sowie ich weiß sollen wir
anfangs Januar wieder hier wegkommen, sind zirka 80 Bayern,
sind einem preußischen Rekrutendepot zugeteilt. Es findet
ein Offizierskurs statt. Der dauert 4 Wochen, dann soll es
wieder fort gehen.
Soviel
wie man hört ist an unsern Feinde ein Friedensangebot
gemacht worden. Ob es zu einem Frieden kommt, müssen
wir mit Geduld abwarten. Gott hat mir bisher viel Glück
und Segen geschenkt und es freute mich, daß ich das
liebe Weihnachtsfest auf deutschem Boden feiern kann und den
Gottesdienst die Feiertage über benützen kann. Ich
wünsche Ihnen und Ihrer werten Familie eine fröhliche
und gesunde Weihnachten und zugleich ein glückliches
und gesundes Neujahr. Vielleicht gibt es doch bald einen Frieden,
daß wir wieder einander gesund in der lieben Heimat
sehen können.
Ich schließe
mein Schreiben
und verbleibe unter
herzlichen Grüßen
Ihr werter Freund
Jakob Berger
Auf Wiedersehen.
|
|
|