Boussu, den 11. VII. 17.
Geehrter
Herr Pfarrer!
Da es
mir nun wieder nicht möglich ist, selbst wieder zu schreiben,
will ich Ihnen einige Zeilen senden.
Wurde am 28. Juni durch einen Granatsplitter am rechten Unterarm
verwundet und liege jetzt in Belgien im Lazarett. Es war eine
tiefe Wunde, aber doch kein Knochen verletzt, und geht mir
schon wieder ganz gut.
Unser
I. Bataillon war in Stellung als die Engländer angriffen.
Es ist den Engländern gelungen, in unsere erste Stellung
zu kommen, denn wir hatten sehr starke Übermacht und
die Engländer verlegten ein sehr starkes Sperrfeuer,
daß keine Unterstützung vor kam. Auch ich wurde
dabei verwundet, als wir zum Gegenangriff übergehen wollten.
Meine
Kameraden sind jetzt auch abgelöst und liegen auch in
Belgien in Ruhe. Wo es jetzt wieder zugeht, weiß man
bis jetzt noch nicht.
Herzlichen
Gruß
sendet
Ihnen
Georg Eichler.
Auf Wiedersehn!
Kriegslazarett
Abt. 29
C Deutsche Feldpost 287
|