Feld, den 3. 11. 17.
Geehrter
Herr Pfarrer!
Indem
ich gerade auf Feldwache das werte Büchlein Luther erhalten
habe, will ich sofort meinen innigsten besten Dank berichten.
Wir müssen ja manche schweren Stunden Tage und Zeiten
erleben. Aber wenn man dann wieder so eine Beschreibung in
die Hand bekommt, sieht man daraus, daß nicht wir allein
in solchen Schweren leben müssen, sondern es auch schon
in der Vergangenheit war.
Geehrter
Herr Pfarrer. Ich habe im Unverstand im Zivilleben manches
Schweres erlebt, doch noch schwerer ist mancher eiserner Tag
in dem uns der Sturm bevorsteht. Es kann mir aber niemand
ausweisen, daß Gott einen vergeben und retten kann.
Es lohnt sich das Sprüchlein:
Vertrau
auf Gott,
er hilft in Not.
Hilft Gott nicht zur jeder Frist,
hilft er doch wenn’s nötig ist.
Ich habe
es schon am eigenen Leib erfahren, wie nahe er einem ist,
wenn die Granate neben einschlägt. Daß einen erschüttert
am Boden liegt und man wieder gesund seines Weges gehen kann.
Man kann lernen in der eisernen Zeit, was der Mensch ist.
Er blüht wie eine Blume auf dem Feld, wenn der Wind usw.
In Dankbarkeit
grüßt
Sieber Georg |