Absender:
Res. Ulrich Bauer
bay. Inf. Rgt. Nr. 19
2. Kompagnie
An
Hochwohlgeb. Herrn Pfarrer
Dietzfelbinger
in Kirchfarrnbach
Post Wilhermsdorf
Mittelf.
Im Felde
am 22. Juli 1918.
Sehr geehrter
Herr Pfarrer!
Da es
mir heute die Zeit erlaubt, so will ich auch einige Zeilen
schreiben und will Ihnen mitteilen, daß es mir noch
gut geht. Auch will ich heute abermals mir die Erlaubnis nehmen
und mit einer großen Bitte an Sie herantreten. Meine
liebe Frau muß, soviel ich selbst weiß und auch
immer höre, sich sehr plagen. Wenn Sie an meine Frau
ein Ätterlein(?) abgeben wollten, was wir ja schon lange
besprochen haben, wäre mir herzlich lieb.
Geehrter
Herr Pfarrer, Sie werden doch selbst einsehen, daß ich
es notwendiger brauche als andere, wenn Sie auch schon immer
einen haben, vielleicht treten Sie doch einen ab. Wenn Sie
mir diesen Wunsch erfüllen wollten, so würden Sie
mir auch eine sehr große Freude machen. Bitte sagen
Sie meiner Frau ob es geht oder nicht und nehmen hoffentlich
im voraus meinen Dank an.
Hochachtungsvoll
Ihr ergebener Bauer.