Nach
jeder Saison wurden Dreschmaschine und Lokomobil gründlich
gewartet. Kleinere Reparaturen führten die ansässigen
Handwerker aus. Schüttelwelle, Sieb, Trommel und
Korb mussten oft in die Fabrik geschickt werden. Manchmal
war ein Monteur erforderlich, der dann im Gasthaus Kleinschroth
(heute Emmert) übernachtete.
Am
25. Juni 1925 wurde das Lokomobil durch einen Elektromotor
ersetzt. Der kostete 3200 Mark und der “Kontakt“
dazu 750 Mark. Das Lokomobil wurde für 1700 Mark
verkauft. Was die Genossen damals zu diesem Schritt
bewog können wir heute nur noch vermuten. Obwohl
die nun anfallenden Stromkosten von 885,35 M (1926:
934,07 M, 1928: 1035 M) unvergleichlich höher lagen
als die Kosten des Heizungsholzes mussten sie sich doch
einen rentableren Betrieb versprochen haben. Vielleicht
lag es auch am Inflationsjahr 1923, bei dem zwar alle
mühsamen Ersparnisse aber auch viele Schulden vernichtet
wurden.
Die
Betriebsstunden verteuerten sich jedenfalls von 3,00M
im Jahr 1924 auf ca. 5,28 M im Jahr 1925 und lagen
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schließlich
bei 4,34 M bei den Mitgliedern (6,60 M bei Nichtmitgliedern)
im Jahr 1928. Erst in den dreißiger Jahren verbilligte
sich die Betriebsstunde auf ca. 1,50 M (3,50 M bei Nichtmitgliedern).
Die
Getreidesäcke wurden an der Dreschmaschine abgefüllt
und hatten ein Gewicht bis zu zwei Zentnern. Sie wurden
meist von den Trägern auf den Dachboden getragen.
Ein Sackheber wurde 1927 für 260,70 M angeschafft.
Das Stroh wurde anfangs von Hand gebunden. Eine Strohpresse
gab es ab 1928. Die Bauern halfen sich gegenseitig aus.
Gedroschen wurde oft zwei mal (man unterschied zwischen
Vor-, Haupt- und Nachdreschen).
Nicht
merklich verringerte sich die Zahl der Betriebsstunden
während der beiden Weltkriege. Die Frauen standen
also auch hier "ihren Mann“. Mit der Einführung
der Mähdrescher ging in den fünfziger Jahren
die Zeit der Dreschgenossenschaft zu Ende.
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