Ein heimatgeschichtlicher Gang durch Kirchfarrnbach
K2 - Mühle (früher Nr. 21) Roth
Mit der Kraft des jungen Farrnbachs wurde hier viele Jahrhunderte lang Korn zu Mehl gemahlen
Kirchfarrnbacher Mühlweg 1968
Zufluss durch Jungfernbrunnen 1967
Mühlbach mit Mühle 1967
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Pflügen, Eggen, Säen, Ernten, Dreschen, Mahlen und Backen - diesen Weg vom Korn zum Brot müssen die Grundschüler heute lernen. Früher gehörten diese Tätigkeiten zum Erlebnisbereich der Kinder, denn im Dorf wurde fast alles Lebensnotwendige selbst erzeugt.

Der Transport des Getreides zur Mühle hin und der des Mehls zurück erfolgte für die Kirchfarrnbacher, Oberndorfer und Krebener hier über viele Jahrhunderte auf diesem Weg. Hier stand auch ein Steinkreuz. Die Dürrnfarrnbacher und die Oberreichenbacher hatten ihren eigenen Mühlweg.

 

Die Kirchfarrnbacher Mühle ist die erste am Farrnbach, der aus dem Hardbächlein und dem Krebener Graben gespeist wird. Nach alter Überlieferung hat er seinen Ursprung beim sagenumwobenen Jungfernbrunnen im Eichwald. Er lieferte bei mittlerem Wasserstand vier Liter pro Sekunde (Messung 19. Jahrhundert, vermutlich vor dem Jungfernbrunnen). Früher sagte man übrigens "die" Farrnbach.

Das Mahlwerk wurde über ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben, im letzten Jahrhundert wurde dieses durch eine Turbine ersetzt.

 
Mühlbach und Mahlvorrichtungen 1967
 

1962 konnte man den Ort des oberschlächtigen Wasserrads gut erkennen. Der Mahlstein (1967) rechts hatte nach der Anschaffung des Mahlstuhls ausgedient. Die Müller früher haben ihn einst bearbeitet beziehungsweise nachgebessert.

 
Die Mühle gehörte früher je zur Hälfte zur Pfarrei Kirchfarrnbach und zur Pfarrei Oberreichenbach. Erster bekannter Müller ist Mulheim, vermutlich in vorreformatorischer Zeit. Auch die Müller betrieben eine   Landwirtschaft, 1811 waren es 50 Tagwerk und 20 im Jahr 1937. Das Hofhaus mit der Nr. 48 wurde 1922 erbaut. Heute gehört das Anwesen Bernd (Holz- und Holzwaren) und Claudia (Lackner + Roth Architekten) Roth.
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