Im
Jahr 2006 stellte die EU eine Verordnung vor, die das Halten
nicht einheimischer Fische, der Karpfen (Cyprinus Carpio L)
zählte dazu, einer Genehmigungspflicht unterwarf. In Bayern,
insbesondere in Franken und der Oberpfalz, wären davon
einige Tausend Karpfenzüchter betroffen gewesen. Die VO
wurde schnell ergänzt mit der Ausnahme: „Von der
Genehmigungspflicht ausgenommen sind Arten, die zwar früher
gebietsfremd gewesen sind, jedoch seit langer Zeit in der Gemeinschaft
gezüchtet werden.“ Die
Urheimat des Karpfens ist sicher Asien, In China wurde er
500 v. Chr. schon gezüchtet. Zentren der Karpfenzucht
waren damals auch in Japan und um das Kaspische Meer (Koi
- jap.).
Es ist
nachgewiesen, dass bereits im Römischen Reich Wildkarpfen
in Teichen gehalten wurden, das war schon vor über 2000
Jahren. Das Römische Weltreich erstreckte sich damals
vom Kaspischen Meer bis zum Atlantik.
Der römische
Grenzwall, der Limes oder auch Teufelsmauer genannt, grenzte
damals das Reich gegen Norden, also Germanien ab. Teile des
heutigen Mittelfrankens, z.B. Gunzenhausen, Weißenburg
gehörten zum Römischen Reich, auch Dinkelsbühl
lag nicht weit vom Limes entfernt. Aus Dinkelsbühler
Weihern stammt die Zuchtform des Dinkelsbühler Karpfens,
eine hochrückige Zuchtform. Warum sollten nicht römische
Legionäre das Zuchtmaterial für diese Karpfen hinterlassen
haben?
Nach dem
Untergang des Römischen Weltreichs, Ausgangspunkt war
der schändliche Verrat des Arminius gegenüber seinem
Feldherrn Varus im Jahr 9, tat sich in Germanien lange Zeit
nichts.
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Erst
die Karolinger, die unser Gebiet von Westen her besiedelten,
brachten wieder Bewegung in die Karpfenzucht. Karl der Große,
der Frankenkönig, erließ 795 ein Sendschreiben
an seine Königshöfe.
In diesem
umfangreichen Capitular wurden den Verwaltern der Königshöfe
u.a. befohlen, die Teiche zu pflegen und dort wo keine sind
und sie von Natur aus angelegt werden können, neue zu
bauen. Es gab also vor 795 schon Karpfenweiher.
Markt
Erlbach wurde im Jahr 815 erstmals als Erlabach genannt. Erlabach
war ein Königshof. Königshöfe waren damals
fast immer Sitz der Urpfarreien. Zu dieser „Verwaltungseinheit“
der Urpfarrei Markt Erlbach gehörten auch die Filialkirchen
Wilhermsdorf und Kirchfarrnbach. Warum sollte in unserem Gemeindegebiet
damals nicht das Capitular Karls des Großen zum Weiherbau
und -Erhalt umgesetzt worden sein. Die vielen Weiher in unserem
Gebiet stützen diese Vermutung; vielleicht ist es auch
schon die Geburtsstunde des Aischgründer Karpfens, einer
extem hochrückigen Zuchtform; Verhältnis von Körperlänge
zur Körperhöhe under 2,0.
Über
Jahrhunderte, auch noch nach der Reformation um 1530, nahmen
sich die Klöster. soweit nicht aufgelöst, der Karpfenzucht
an. In unserer Region waren es die Zisterzienser. Im Jahr
1132 wurde das Zisterzienserkloster Heilsbronn gegründet;
zugleich wurde dem Kloster von Bischof Otto II. von Bamberg
als Herrschaftsgut Adelsdorf überlassen, weitere Belehnungen
erfolgten, sogenannte Heilsbronner Lehen. Der aufgelassene
Weiher westlich von Hirchneuses und der Herrenweiher in Kreben
sollen vom Kloster Heilsbronn angelegt worden sein.
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