Die
Mönche dachten bei der Karpfenzucht sicher auch an ihr
leibliches Wohl. In der „katholischen Zeit“, also
bis zur Reformation, waren jährlich bis zu 130 Fastentage
einzuhalten - allein vor Ostern 40 Tage -, an denen nur Fisch
unter anderem aber kein Fleisch gestattet war.
Nach dem
Bauernkrieg 1525 hatten sich die Grundherrschaften verfestigt;
in unserer Gemeinde die Grundherrschaft Wilhermsdorf und das
Markgrafentum Ansbach.
Auf Anordnung der
Lehensherrn erließen die Gemeinden Gemeindeordnungen.
Eine solche Gemeindeordnung
ist von Kirchfarrnbach und Oberndorf aus dem Jahr 1597 erhalten.
Zwei Punkte in dieser Ordnung sprechen die Pflege der Weiher
an. So soll z.B. der „Strenge Weiher“ zwischen
der Kirchfarrnbacher Mühle und Wittinghof wieder abgeweidet
werden (Weiher ist nicht mehr vorhanden); unzulässige
Einzäunungen sollen verschwinden.
Schon 1563 gingen
alle 21 Klosterpfarreien mit allen Nutzungen und Zehnten in
das Eigentum des Markgrafen von Ansbach über.
1589 stellte
Pfarrer Johann Kaspar Keßler sein achtes Versetzungsgesuch.
Er jammerte ganz kläglich, dass er seit 1562 zwei Kirchen
(Kirchfarrnbach und Hirschneuses) und sechs Dörfchen
zu versehen habe und sich dabei so erkältet habe, dass
er die Stelle, die so beschwerlich ist, nicht mehr länger
versehen könne; er sei 55 Jahre alt und seine Gesundheit
habe sehr gelitten.
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Der
Pfarrer wurde versetzt, die Weiher sind geblieben, werden
aber heute von der Pfarrern nicht mehr bewirtschaftet. Vier
Weiher und zwei Winterungen sind schon im Stiftungsbrieb von
1435 der Kirche St. Peter und Paul in Kirchfarrnbach genannt.
In der
Wilhermsdorfer „Gemeindeordnung“ von 1735 vom
Grafen Philipp, Ernst von Hohenlohe erlassen, sind drei Hinweise
auf Weiher erhalten:
1. Spitalweiher in der Nähe des Herrenwaldes, die beweidet
werden dürfen
2. im Ulsenbachgrund Friedrich Zeilingers Winterung deren
Wiesen davor abgemäht werden dürfen, wie das „Huth-Instrument“
von 1580 besagt.
3. eine dem Sonnenwirt Löslein eingeräumte Fischwinterung
in der Hub laut Brief von 1728
Die Spitalweiher
sind nicht mehr vorhanden, die Winterung von Zeilihnger, sicher
in anderer Form, ist noch vorhanden, die Fischwinterung des
Sonnenwirts kann in der Nähe der Walkmühle gewesen
sein.
Interessant
ist die Fischwinterung des Sonnenwirts, denn er wird sich
nicht nur zum Überwintern sondern auch zum Hältern
der Karpfen genutzt haben. Das wäre dann das Geburtsjahr
der ersten Karpfenwirtschaft in der Gemeinde, also 1728.
Einblicke
in die Teichwirtschaft geben die Beschreibungen des Oberamtes
Cadolzburg von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1719 und 1732
sowie die Beschreibung von Johann Bernhard Fischer aus dem
Jahre 1789; auch eine relativ gute Landkarte stammt aus dieser
Zeit.
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