Fischer
berichtete u.a. in seiner Beschreibung: „Dagegen ist
die Rindvieh- und Bienenzucht nebst der Fischerey größtenteils
von mittelmäßiger und in mehreren Gegenden von
schlechter Beschaffenheit.“
Zum Oberamt
Cadolzburg gehörten damals Kirchfarrnbach und Dürrnfarrnbach,
die anderen Orte zum Oberamt Neuhof, Wilhermsdorf war eine
eigene Herrschaft. Wenn
Fischer von mittelmäßiger bis schlechter Beschaffenheit
der Weiher berichtet, muss man sich die Bewirtschaftung der
damaligen Weiher vorstellen.
Ein Beispiel:
der Bärenweiher, Dreckweiher genannt, Fl.-Nr. 575 in
Dürrnfarrnbach 6 (Fliehr). Er umfasste eine Fläche
von einem Hektar, davon 1/3 Wasserfläche, 1/3 Weiherstreu
(Schilf, Sodden), 1/3 nasse Wiese. Die Wiese konnte meist
normal bewirtschaftet werden (2 bis 3 Schnitte), die Weiherstreu
wurde im Herbst - Winter gemäht. Wenn man einen strengen
Winter hatte, wurde der gefrorene Teichschlamm mit Schubkarren
auf die Äcker ausgebracht und wenn man dann noch drei
Zentner Speisekarpfen erntete, war man sehr zufrieden.
Hinweis:
Der Bärenweiher wurde 1950 drainiert und ist heute Wiese
mit einem kleinen ausgebaggerten Weiher.
1806 wurde
Bayern Königreich, das fränkische Gebiet wurde bayerisch.
Der König setzte eine Steuerkatasterkommission ein. Franken
bekam Hausnummern und erstmals eine eakte Vermessung der Grundstücke;
es entstand der sog. Urkataster. Wenn
man die Weiherflächen in der Karte zum Urkataster mit
den heutigen Flächen in der TK 25 Langenzenn vergleicht,
kommt man zu dem Ergebnis, dass es vor ca. 200 Jahren dreimal
soviel Weiherfläche gab als heute.
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Was
sind die Ursachen für diesen Rückgang:
1. Die
beginnende Industrialisierung in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts einhergehend mit einem Bevölkerungswachstum,
verlangte mehr Brotgetreide. Weiher wurden trocken gelegt
für den Getreideanbau.
2. Die
Umstellung in der Landwirtschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts
vom Beetanbau auf den ebenen Flächenanbau ließ
viele Himmelweiher austrocknen, denn das Regenwasser konnte
jetzt nicht mehr schnell über die Ackerfurchen den Weihern
zulaufen. Beispiele sind die Weiherdämme in manchen Wäldern,
z.B. im Flurstück Breite Krotte zwischen Kirchfarrnbach
und Dürrnfarrnbach, westlich bis in die Gemarkung Kreben
und Meiersberg reichend.
3. Die
Meliorationen (Verbesserungen) am Ende der Weimarer Republik
und zu Beginn des 3. Reiches führten zu umfangreichen
Trockenlegungen. Die Wasser- und Bodenverbände, auch
in unserer Gemeinde, führten Drainingsarbeiten, Bachbegradigungen
und Anderes durch. Der Grundwasserspiegel wurde mehr als 50
Zentimeter abgesenkt, eine fatale Auswirkung auf die Weiher,
die letztendlich das Ausbaggern der Weiher erforderte. Ein
Beispiel der Breitweiher (Fl.Nr. 576 / 577) Dürrnfarrnbach
6 hatte plötzlich 1934 kein Wasser mehr. Die Wiesen oberhalb
des Breitweihers waren drainiert worden. Es wurde 1935 mit
Fichten bepflanzt, die 1990 „Wiebke" wegfegte.
1908 trat das Bayerische Fischereigesetz in Kraft. Man hatte
erkannt, dass auch die Weiher geschützt werden müssen.
Teichgenossenschaften konnten gegründet werden, die sich
der Weiher annahmen.
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