| Es 
                    war wohl um die Jahrhundertwende (1900), dass sich in Kirchfarrnbach 
                    und Umgebung Weiherbesitzer Sorgen um den Bestand und Erhalt 
                    ihrer Weiher machten. Das Königliche Fischereigesetz 
                    (FiG) von Bayern vom 15. 08. 1908 setzte Maßstäbe 
                    für den Erhalt der Gewässer, In der damals noch 
                    feudalen Zeit schuf es die Rechtsgrundlagen für die öffentlichen 
                    Fischereigenossenschaften (Art. 37 - 63 Fischereigesetz), 
                    die auch heute nach 100 Jahren noch gelten. Im Artikel 37 
                    FiG werden die Aufgaben einer Teichgenossenschaft umschrieben 
                    (Auszug): „Öffentliche 
                    Fischereigenossenschaften können aus den Fischereiberechtigten 
                    eines Fischereigebietes gebildet werden, um gemeinsame Maßnahmen 
                    zum Schutz und zur Hebung des Fischbestandes und zur Nutzung 
                    der Fischwasser durchzuführen, bzw. herzustellen.“ Mündlich 
                    überliefert ist, dass Georg Fleischmann, Kirchfarrnbach 
                    (geb. 22. 07. 1883, gest. 16. 10. 1960) vor dem Ersten Weltkrieg 
                    (1914 - 1918) mit dem Fahrrad nach München und Starnberg 
                    (Landesanstalt für Fischerei) fuhr, um den miserablen 
                    Zustand der Weiher in Kirchfarrnbach und Umgebung darzustellen. 
                    Fleischmann hatte damals die Pfarrweiher in Kirchfarrnbach 
                    und die „Rechtlerweiher“ in Horbach gepachtet.Diese Bemühungen von Georg Fleischmann wurden durch den 
                    Ersten Weltkrieg unterbrochen, jedoch nach dem Krieg sofort 
                    wieder aufgenommen: Die Teichgenossenschaft Kirchfarrnbach 
                    und Umgebung“ wurde gegründet, und zwar im Jahr 
                    1919.
 |  | 1919 
                    - 1954 Der 1. 
                    Vorsitzende war Michael Vogel aus Kreben (geb. 30.04. 1874, 
                    gest. 16. 05. 1956). Man kann sagen, dass die Mitglieder der 
                    Teichgenossenschaft im wesentlichen aus der Kirchengemeinde 
                    Kirchfarrnbach/Hirschneuses kamen, aus diesen Orten stammen 
                    auch noch heute die meisten Mitglieder, auch Unterulsenbach 
                    hatte Mitglieder. In der 
                    Amtszeit von Michael Vogel, bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges 
                    1939, wurden umfangreiche Meliorationen (Verbesserungen), 
                    nicht nur der Weiher durchgeführt. Zunächst 
                    wurden in unserer Gegend nach dem Ersten Weltkrieg 200 Notstandsarbeiter 
                    eingesetzt, die Wiesen und Äcker drainierten und auch 
                    die verwahrlosten Weiher kultivierten. Dies geschah unter 
                    der Anleitung des Direktors Schönbaum vom Wasserwirtschaftsamt 
                    Nürnberg. Nach der 
                    Machtübernahme durch Hitler, 1933, wurde der Reichsarbeitsdienst 
                    ins Leben gerufen. In Langenzenn wurde ein Reichsarbeitsdienstlager 
                    eingerichtet. Über die Teichgenossenschaft wurden 150 
                    Fahrräder gekauft, damit die „Arbeitsdienstler“ 
                    täglich von Langenzenn in unseren Bereich fahren konnten, 
                    um die begonnenen Arbeiten der Notstandsarbeiter fortzusetzen. 
                    In Zusammenarbeit mit den Wasser- und Bodenverbänden 
                    entstanden zur damaligen Zeit u.a. viele Winterungen zur Fischhälterung. |