"Wo die Karpfen wachsen" - Wanderung durch ein Weihergebiet um Kreben und Kirchfarrnbach
verfasst von Werner Fliehr für die Wanderung des Heimatvereins Wilhermsdorf am 11. Oktober 2008 Seite 8

Die Vorstandschaft der TG am 31. 01. 2004 (in der Mitte mit Krawatter der Vorsitzend G. Gabsteiger)
 
Karpfenzucht
Naive meinen, der Karpfenzüchter setzt im Frühjahr kleine Karpfen in die Weiher, lässt sie den Sommer über schwimmen und im Herbst beim Abfischen erntet er 3-Pfünder Karpfen. Wenn es nur so wäre!

Der Karpfen ist ein anspruchsvoller Fisch. Er braucht drei Sommer bis er zum Speiskarpfen herangewachsen ist.

Der einsömmerige Karpfen (K1) wird im Mai geboren, wenn die glebe Schwertlilie und die Kuckuckslichtnelke blüht, d.h. das Weiherwasser sich über 20 Grad erwärmt hat. Aus dem befruchteten Ei schlüpft eine Larve (K0), die sich zum vorgestreckten Karpfen (KV ca. 1 Gramm schwer) entwickelt. Viel Naturnahrung und fein gemahlener Schrot braucht er zum Wachsen bis er im Herbst dann ein Gewicht von 30 bis 50 Gramm

 

erreicht, so dass er den ersten Winter in der Winterung überleben kann. Kühlt sich die Wassertemperatur unter acht Grad Celsius ab, stellt er das Fressen ein und geht in die Winterruhe über, in der er nicht gestört werden will.

Im März / April des nächsten Jahres wird er in Abwachsteiche umgesetzt und wird im Herbst dann zum zweisömmerigen Karpfen (K2 ca. 300 Gramm schwer). Nach dem Überwintern wird er dann im Frühjahr als Setzling wieder in einen Abwachsteich umgesetzt. Wenn der Sommer warm genug ist und die Zufütterung mit Getreide ausreichend ist, ist er dann im Herbst zum Speisekarpfen (K3 ca. 1500 Gramm schwer) herangewachsen.

Nun freuen sicht nur die Naiven, wenn er goldgelb gebacken serviert wird.

 
Von links: Bärbel Vogel, Georg Vogel sen., Fischereirat Dr. Hofmann mit Frau
 
Jochen Peter, Gasthof "Seerose Horbach