Am
Anfang der „Bestandsaufnahme“ über die
Kelten vor drei Jahren zwischen Zenn, Dillenberg und Bibert
standen drei Bücher:
1.
Der historische Roman „Die Prinzen von Irland“
von Edward Rutherford,
2. das Magazin für Geschichte, Geo Epoche, „Die
Kelten“ und
3. das Buch „Die Kelten in Deutschland“ von
Sabine Riekhoff und Jörg Biel.
Wir
haben in den Gemeinden Wilhermsdorf, Langenzenn, Cadolzburg,
Ammerndorf, Roßtal und Großhabersdorf eine Vielzahl
von Hügelgräbern, jedoch ist bisher nur ein einziges
erforscht, das im Hardwald (Gebiet Langenzenn) 1896 durch
die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg. Dieses
Grab stammt aus der jüngeren Hallstattzeit um 600 v.
Chr. G. Dann haben wir den sagenumwobenen Druidenstein im
Dillenberg (ein Gedenkstein weist auf ihn hin) der, wenn
man die Vermutungen zusammenfasst, ein Versammlungsort der
Kelten war, ein erster Hinweis auf dieses Volk außer
der Begräbnisstätten. Weitere Hinweise auf die
Kelten sind in den etymologischen Wurzeln unserer Sprache
zu finden. Wer hätte gedacht, dass der Flussname „Zenn“
sich aus dem irisch-gälischen Wort „toirm“
die Lärmende, Rauschende, (daraus) ableitet.
Was
gänzlich fehlt sind archäologische Hinweise auf
Siedlungen der Kelten, denn aufgrund der Tallagen (Zenn,
Farrnbach, Bibert) sind landwirtschaftliche Herrenhöfe
zu vermuten, denn die Hügelgräber stammen von
damaligen Eliten. Einziger Hinweis auf solche Herrenhöfe
haben sich in Flurnamen wie „puel, priel, bül,
bühl, brugh“ erhalten, aber da sind wir schon
in germanischer und dann fränkischer Zeit.
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Geologische
Gegebenheiten und archäologische Hinweise auf die Eisenzeit,
sie ist fast identisch mit der Hallstat-La-Tène-Zeit
(800-50 v. Chr. G. sind auf der Nordseite des Dillenbergs zum
Farrnbach hin zwischen Kirchfarrnbach und Stinzendorf festzustellen
und zu erkennen.
Geologisch und erdgeschichtlich ist unsere Gegend im Erdmittelalter,
Trias, vor gut 200 Millionen Jahren entstanden. Die oberste
Schicht im Dillenberg zwischen 380 und 427 NN bildet der mittlere
Burgsandstein, ein grobkörniger zum Teil rötlicher
Sandstein.
Eine Lettenschicht, roter Letten bzw. gelbgrüner Letten,
trennt den mittleren Burgsandstein und dem Coburger Sandstein,
auch „Stubensandstein“ genannt, mit einer Mächtigkeit
zwischen 380 und 360 über NN. Darunter folgt der Blasensandstein,
die meist bodenbildende Schicht in der Ebene zwischen Zenn und
Bibert.
Die Bodenschichten zwischen Dietenhofen und Langenzenn neigen
sich dem Zenngrund zu, so dass aus der Lettenschicht um 380
NN Quellen mit rotbraunem bzw. graugrünem Wasser austreten.
Die Quellgebiete sind eindeutig am Bewuchs mit Rohrglanzgras
zu erkennen, in dem sonst so kargen Dillenberggebiet.
Das eisenhaltige Wasser zum Teil mit Bohnerz durchsetzt, das
über Millionen Jahre aus dem Burgsandstein ausgespült
wurde, wurde über Gräben Auffangbecken zugeleitet.
Dort wurden dann die anstehenden Raseneisenerze (Sumpfeisen)
geborgen, getrocknet und in Rennöfen verhüttet. Dazu
waren große Mengen von Holzkohle erforderlich, um die
Temperatur von ca. 1200 Grad zu erreichen, die notwendig war
durch Reduktion Eisen zu gewinnen. Diese Art der Verhüttung
von Eisen in Rennöfen war in der Zeit von 1000 v. Chr.
bis weit in die Neuzeit (17. Jahrhundert) üblich.
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