Auf den Spuren der Kelten im Dillenberg
Rätselhafte Reste von vier Holzkohle-Meilern im Dillenberg an der Hochstraße nahe Kirchfarrnbach
verfasst von Werner Fliehr für die Wanderung des Heimatvereins Wilhermsdorf am 03. Oktober 2012 S. 2

     
Eine eigens angefertigte Schautafel half zum besseren Verständnis
     

Am Anfang der „Bestandsaufnahme“ über die Kelten vor drei Jahren zwischen Zenn, Dillenberg und Bibert standen drei Bücher:
1. Der historische Roman „Die Prinzen von Irland“ von Edward Rutherford,
2. das Magazin für Geschichte, Geo Epoche, „Die Kelten“ und
3. das Buch „Die Kelten in Deutschland“ von Sabine Riekhoff und Jörg Biel.

Wir haben in den Gemeinden Wilhermsdorf, Langenzenn, Cadolzburg, Ammerndorf, Roßtal und Großhabersdorf eine Vielzahl von Hügelgräbern, jedoch ist bisher nur ein einziges erforscht, das im Hardwald (Gebiet Langenzenn) 1896 durch die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg. Dieses Grab stammt aus der jüngeren Hallstattzeit um 600 v. Chr. G. Dann haben wir den sagenumwobenen Druidenstein im Dillenberg (ein Gedenkstein weist auf ihn hin) der, wenn man die Vermutungen zusammenfasst, ein Versammlungsort der Kelten war, ein erster Hinweis auf dieses Volk außer der Begräbnisstätten. Weitere Hinweise auf die Kelten sind in den etymologischen Wurzeln unserer Sprache zu finden. Wer hätte gedacht, dass der Flussname „Zenn“ sich aus dem irisch-gälischen Wort „toirm“ die Lärmende, Rauschende, (daraus) ableitet.

Was gänzlich fehlt sind archäologische Hinweise auf Siedlungen der Kelten, denn aufgrund der Tallagen (Zenn, Farrnbach, Bibert) sind landwirtschaftliche Herrenhöfe zu vermuten, denn die Hügelgräber stammen von damaligen Eliten. Einziger Hinweis auf solche Herrenhöfe haben sich in Flurnamen wie „puel, priel, bül, bühl, brugh“ erhalten, aber da sind wir schon in germanischer und dann fränkischer Zeit.

  Geologische Gegebenheiten und archäologische Hinweise auf die Eisenzeit, sie ist fast identisch mit der Hallstat-La-Tène-Zeit (800-50 v. Chr. G. sind auf der Nordseite des Dillenbergs zum Farrnbach hin zwischen Kirchfarrnbach und Stinzendorf festzustellen und zu erkennen.
Geologisch und erdgeschichtlich ist unsere Gegend im Erdmittelalter, Trias, vor gut 200 Millionen Jahren entstanden. Die oberste Schicht im Dillenberg zwischen 380 und 427 NN bildet der mittlere Burgsandstein, ein grobkörniger zum Teil rötlicher Sandstein.
Eine Lettenschicht, roter Letten bzw. gelbgrüner Letten, trennt den mittleren Burgsandstein und dem Coburger Sandstein, auch „Stubensandstein“ genannt, mit einer Mächtigkeit zwischen 380 und 360 über NN. Darunter folgt der Blasensandstein, die meist bodenbildende Schicht in der Ebene zwischen Zenn und Bibert.
Die Bodenschichten zwischen Dietenhofen und Langenzenn neigen sich dem Zenngrund zu, so dass aus der Lettenschicht um 380 NN Quellen mit rotbraunem bzw. graugrünem Wasser austreten. Die Quellgebiete sind eindeutig am Bewuchs mit Rohrglanzgras zu erkennen, in dem sonst so kargen Dillenberggebiet.
Das eisenhaltige Wasser zum Teil mit Bohnerz durchsetzt, das über Millionen Jahre aus dem Burgsandstein ausgespült wurde, wurde über Gräben Auffangbecken zugeleitet. Dort wurden dann die anstehenden Raseneisenerze (Sumpfeisen) geborgen, getrocknet und in Rennöfen verhüttet. Dazu waren große Mengen von Holzkohle erforderlich, um die Temperatur von ca. 1200 Grad zu erreichen, die notwendig war durch Reduktion Eisen zu gewinnen. Diese Art der Verhüttung von Eisen in Rennöfen war in der Zeit von 1000 v. Chr. bis weit in die Neuzeit (17. Jahrhundert) üblich.
 
Der ehemalige Druidenstein 1794
 
Das Metallsuchgerät bestätigt Eisenvorkommen