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Aus
der Geschichte der ehemaligen Gemeinde Kirchfarrnbach
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Gründung
durch die Franken
Kirchfarrnbach
dürfte in der zweiten Welle der fränkischen Landnahme
gegründet worden sein und gehörte mit zu den ersten
königlichen Großhöfen in Franken (nach
v. Guttenberg). Die Gründung ist frühestens
730, spätestens um 800 anzusetzen. Die Gegend bei Kirchfarrnbach
war im 8. Jahrhundert dicht mit Urwaldgestrüpp bewachsen.
Die Franken unternahmen zwischen 725 und 728 n. Chr. unter
Karl Martell einen gewaltsamen Vorstoß von Nordwesten
nach Südosten in das Herz dieses Urwaldes und drängten
die Bayern bis zur Donau zurück. Planmäßig
legte man Waldwege, Rastplätze und Stützpunkte an,
meist entlang der Fluss- und Bachtäler, sowie Hochstraßen,
Postwege, Militär- und Weinstraßen. Eine solche
Reichsstraße führte auch von Frankfurt über
Markt Erlbach nach Regensburg und an ihr wurde Kirchfarrnbach
als königlicher Rastplatz oder Stützpunkt gegründet
(rot gestrichelte Straße).
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Die
Hohlgasse in Kirchfarrnbach war einst Bestandteil dieser Straße,
die von Adelsdorf über Altkatterbach am Weinberg vorbeiführte.
Dort musste der Wald ziemlich breit gerodet werden, damit
man von hier aus den Markt Erlbacher Turm sehen konnte. So
entstand beim Weinberg der Flurname „Breite Rod“,
den vor eineinhalb Jahrhunderten die bayerischen Vermesser
fälschlicherweise in „Breite Grotte“ änderten.
Die Straße führte vom Weinberg zum Friedhof, und
weil sie sozusagen quer durch die Flur ging, wurde sie in
den siebziger Jahren bei der Flurbereinigung entfernt. Sie
war ja bedeutungslos geworden. Auch ihr südlicher Teil
am Miesberg wurde damals entfernt. Welch große Bedeutung
einmal diese Straße gehabt haben muss ahnt jeder, der
die weit angelegten Befestigungswälle der |
Turmhügelburg
zwischen Altkatterbach und Adelsdorf abschreitet. Niemals
hätte diese riesige Burganlage von den Adelsdorfern oder
Katterbachern allein verteidigt werden können. Es muss
also damals viel los gewesen sein auf dieser Straße.
Mit dem Aufblühen Nürnbergs wurde diese fränkische
Reichsstraße immer unwichtiger. Die östlicheren
Trassen der Strecke Frankfurt-Regensburg gewannen an Bedeutung.
Der Verlauf der B8 und der A3 hat diese Entwicklung bis in
die heutige Zeit fortgesetzt.
Die sogenannnte „Hochstraße“ (dick
rot gezeichnete Straße), die bei Kirchfarrnbach
den Dillenberg verlässt ist Teil einer noch älteren
Ost-West-Verbindung (Böhmen - Worms) und soll aus der
Zeit der Merowinger stammen. Sie verläuft im Osten auf
dem Kamm des Dillenbergs, wendet sich bei Kirchfarrnbach auf
der Wasserscheide zwischen Farrnbach und Reichenbach nach
Südwesten Richtung Neudorf und führt dann weiter
Richtung Rothenburg.
Dünn rot gezeichnet ist
die Straße, die Langenzenn mit Dietenhofen (über
Neudorf) verbindet.
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Die
Grundstruktur Kirchfarrnbachs zur Zeit der Gründung lässt
sich relativ leicht rekonstruieren.
Unmittelbar östlich der Hohlgasse war ein größerer
Platz (1), der
das Heer zu bergen hatte, damals „heriberga“ genannt.
Daraus wurde die „Herberge“ des Deutschens Ordens,
später die Gastwirtschaft „Zur goldenen Krone“,
heute Sippel Nr. 16.
Östlich davon war der eigentliche Herrenhof (2)
(früher Nr. 18), der 1427 zum Heilig-Geist-Spital Nürnberg
kam und 1930 abgebrochen wurde. Heute ist dort die Bäckerei
Löslein.
Und wieder östlich daran errichtete man die erste Kapelle
(3) mit dem Friedhof.
Sehr früh dürften auch das Badhaus (4)
am "Bad"-berg (heute Nr. 11) und
die Mühle (5)
entstanden sein .
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