Am
Freitag, den 18. Mai 1945 wurde der Volkssturmmann
Johann Beugler auf dem Friedhof von Kirchfarrnbach
von Pfarrer König beigesetzt unter Anteilnahme
der Bevölkerung. Der Einsegnung und der Grabrede
lagen die Worte des Psalm 39, Vers 5 - 10 und 13 zugrunde.
Diese lauten: "Aber, Herr, lehre doch mich, dass
es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein
Ziel hat und ich davon muss. Siehe, meine Tage sind
einer Hand breit bei dir, und mein Leben ist wie nichts
vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch
so sicher leben! Sie gehen daher wie ein Schemen und
machen sich viel vergebliche Unruhe; sie sammeln und
wissen nicht, wer es einnehmen wird. Nun Herr, wes
soll ich mich trösten? Ich hoffe auf dich. Errette
mich von aller meiner Sünde und lass mich nicht
den Narren ein Spott werden. Ich will schweigen und
meinen Mund nicht auftun; denn du hast's getan. Höre
mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien und schweige
nicht über meinen Tränen; denn ich bin dein
Pilgrim und dein Bürger wie alle meine Väter."
Im
Beerdigungsbuch der Kirchengemeinde Kirchfarrnbach
Dok. Nr. 134 kann man darüber lesen: "...
Durch eine Mine verunglückt! Die Leiche wurde
am 26. Mai 1945 wieder ausgegraben und in der Heimat
des Toten (Schwaig bei Nürnberg) beigesetzt."
Wie
auch in den anderen Gemeinden unseres Schulverbandes,
so normalisierte sich bis September 1945 das Leben
nach und nach.
Dies
um so mehr, da nach einem kurzen Zwischenspiel eines
gewissen Herrn Weiß (ein Saarländer), der
aus eigener Machtvollkommenheit sich die Führung
der Gemeinde aneignete, doch der vor 1933 tätige
Bürgermeister Herr Vogel eingesetzt wurde.
In
diesen Wochen kamen dann auch die ersten deutschen
Soldaten zurück und so fasste man wieder Mut.
Doch
vielen von unserer Gemeinde war das Glück der
Rückkehr nicht mehr beschieden. Sie blieben,
zu unser aller Schmerz, beim Feinde.
Gefallene
und Vermißte aus Kirchfarrnbach:
Tyrach Peter, Haus-Nr. 21
Bauer Hans, Haus-Nr. 41
Schweikert Fritz, Haus-Nr. 40
Eichler Christian, Haus-Nr. 8
Meier Fritz, Haus-Nr. 27
Arnold Andreas, Haus-Nr. 10
Arnold Georg, Haus-Nr. 10
Hertlein Hans, Haus-Nr. 11
Ruf Hans
Ruf Georg, Haus-Nr. 12
Rotter Hans, Haus-Nr. 14
Ziegler Michael, Haus-Nr. 20
Ruf Hans, Haus-Nr. 19
Daum Michael, Haus-Nr. 19
Vogel Hans, Haus-Nr. 16
Hertlein Georg, Haus-Nr. 15
Köninger Hans, Haus-Nr. 17
Fleischmann Mathias
Arnold Konrad, Haus-Nr. 38 a
Höfling Hans, Haus-Nr. 38 a
Zinner Hans
Zinner Veit
Bauer Hans (Brehm) - vermisst
Bauer Hans - vermisst
König Robert, Haus-Nr. 1
König Reinhold, Haus-Nr. 1
Ruf Fritz, Haus-Nr. 47
Gefallene
und Vermisste aus Dürrnfarrnbach:
Probst Michael, gefallen 6. 12. 1941, Haus-Nr. 2
Kohler Georg, gefallen 7. 1. 1944, Haus-Nr. 9
Zinner Georg, vermisst seit 18, 10. 1944, Haus-Nr.
11 a
Krehn Karl, verstorben 24. 5. 1948 an den Folgen der
Gefangenschaft; Haus-Nr. 14.
Die
Zeit, so sagt man, heilt Wunden. Jedoch bis auf den
heutigen Tag fragt man sich nach dem Sinn ihres Opfers
und vergisst die Toten des Zweiten Weltkrieges nicht!