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Zu
wissen kund und offenbar, sey allermänniglichen,
mit und in krafft dieses Brieffs, dass sich etliche Jahr
hero zwischen einer Gemeind zu Kirchfarrnbach und Oberndorf
eines und dann ihnen mit Gemeinden benanntlichen, Lorentz
Farrnbachern, Michael Haßlern, und Leonhard Himmlern,
andern theils Trieb, Guth und Heegung der Höltzer,
Felder, Weier und Weißmatten, dann auch Einzäunung
der Gärten, deßgleichen Haltung der Schaaf
und einwohnenden Beständnern, betreffend Stritt,
Wiederwillen und Uneinigkeit begeben und zutragen, als
dass uff beeder Partheyen hineinde beschehenes Klagen
und fürgebrachten hässlichen Beschwehrung zu
heut Ends beschrieben dato hernach gemeldte Herrschafften,
als von deß Durchlauchtigsten Hochgebohrnen Fürsten
und Herrn, Herrn Georg Friedrich, Markgrafen zu Brandenburg
in Preußen herzogen, Burggrafen zu Nürnberg,
und Fürsten zu Rügen, von deß Orts habender
hohen Obrigkeit wegen, der gestrenge Edle und Ehrenveste
Georg Wolf von Gich, zu Buchau und Pressen, ihrer fürstlich
Durchl. Rath und Amtmann zu Cadolzburg, neben deselben
mit Beamten, dann von deß Klosters Heilsbronn alß
Dorfherrschafften wegen, der Ehrenveste und hochachtbare
Georg Keck, Richter zu Heilsbronn, und der ehrwürdig
Edle und gestrenge Herr Johann Wolfgang von Pressen, Hannß
Lommentur des deutschen Ordens zu Nürnberg wegen
deß Ordens Unterthaner, auch der erbare Hannß
Dennreuther des Spitals zu Nürnberg, Überreuther,
desen Unterthanen halben, allesamt uff zuvor bestimmte
gewisse Tagsatzung zu Kirchfarrnbach persöhnlich
zusammen kommen, der Partheyen vorgebracht Stritt und
Beschwehrung zu Klag und Antwort gegeneinander mündlich
angehört, darauf alle Sachen umständlich erwogen
alß dann die strittigen Parthen hernach begriffener
maßen gütlichen entschieden, verinigt und vertragen.
Von Heegung der Höltzer und Weyher
Alß
nemlich und dann zum ersten betreffend Trieb, Gut, Heegung
der Höltzer und eines Weyer, haben verschienen
Jahrs der wenigern Zahl, Loretz Farrnbacher, Michael
Haßler und Leonhard Himmler dieser specificirten
Puncten halben, Zeugen producirt, und abhören lassen,
mit denen sie so viel erwiesen, dass bemeldten Himmlers
Holtz, dessen bey 50 Morgen, wie auch deß Farrnbachers,
Hasslers, dann Hannßen Dornschmids und Sixten
Lößleins beeder mit gemeiner, habender Höltzer,
mit großen und kleinen Vieh vor Alters je und
alleweg geheegt, und nie abtreiben werden. Also soll
es jetzo und hinfüro zu all ewigen Zeiten auch
billig darbey gelassen und benandte Personen, ihre Erben
und Nachkommen, Besitzer ihrer Gutter, keinen wegs hierüber
ferner beschweret noch bestettigt werden und nachdem
in angeregter Zeugen Deposition ebener Gestalt erwiesen,
dass obgedachts Sixt Lößleins Weyher zwischen
der Kirchfarrnbacher Mühl und dem Wittinghofe gelegen,
sonsten in gemein der Strenge Weyher genannt, alß
derselbige noch vor Zeiten eine Wiesen gewesen mit dem
großen und kleinen Vieh geheegt worden.
Von Heegung der Felder und Wiesen und Weyher
Zum
andern, die Einzäunung der Garten, auch Heegung
der Felder, Wießmatten und etlicher Weyher belangend,
derer bei dieser Tagsfart von den Gemeinern ein zimliche
Anzahl, die sich wieder altherkommen ungebührender
weiß dergleichen Heeg unterfangen, specifizirt
und benennt worden, alß Hannß Schuh und
Hannß Lößlein hätten 5 Tagwerk
Wießmatten, darzu bemeldter Lößlein
einen Morgen Acker, item Hannß Schmidlein auch
ein Stück Acker, item 3 Morgen, die Leiten genannt,
Sixt Lößleins Wittib einen Garten, item ein
Stücklein Wießmat und kleines Seelein, ferner
Leonhardt Himmler 1 Morgen Acker, der Bober und 1 Weyher,
den kleinen Weyher genannt, mehr Fritz Räublein,
Müller, einen Garten, Michael Haßler ein
Tagwerk wießmat am Berg gelegen, welche zuvor
ein Acker gewesen, Lorentz Farrnbacher ein Wießlein,
unten ein Strega, deßgleichen ein kleines Stücklein
Wießmat an 2 Tagwerk derselbige, item Hannß
Dornschmid einen Garten, hinter seinen Hauß und
die Pfarr etliche Weyher darin gehörig.
Dieses alles wollten sie mit dem Vieh nicht betreiben
lassen. nachdem sich aber in eingenommener Erkundigung
so viel befunden, dass keiner unter obig specificirten
Innhabern allein seyn fürgewandte Heeg in nichts
Bekundschaftung beyzubringen, noch sonsten zu dociren
gewusst, wär auch wol vermuthlich, dass solch Fürnehmen
von ihnen oder ihren Vorfahren mit keiner alten Gerechtsamkeit
hergebracht, zu sonderlichen Ertragen sich ein jedweder
mit seiner Heeg uff den anderen referirt und bloßlichen
Fürwenden that, wann seyn Nachbar das seynige öffnen
wolle, er deßgleichen unweigerlich auch gesinnet
seyn.
Also und hierauf ist durch die Herrschafften mündlich
verabschiedet worden, dass nicht alle in alle specificirte
Unterthanen, sondern auch die anderen Mitgemeiner ihre
biß anhero geheegte Stück. waßer Gestalt
die Beschaffen, in ehester Gelegenheit der Zeit, ohne
alles Wiedersetzen oder sperren zu öffnen, durch
und durch gleichwie andere gemeine Trieb und Gut unweigerlich
besuchen zu lassen, schuldig hiemit verbunden seyn,
und soll hinfüro kein Innwohner angeregter Gemeind
Kirchfarrnbach und Oberndorf aus erweglichen Ursachen,
ohne der Herrschafft sonderbaren Consens hiefüro
keine Heeg mehr, die seyn gleich an was Stücken
sie wollen, fürnehmen und machen, beey ernstlicher
Gefängens und Geldstraf, nach Befindung der Sachen;
erlangend aber Hanns Schmidlein und Hannß Lößlein
Weyher, die weil auch zur Genug erwiesen, dass solcher
vor 50 Jahren mit dem Trieb geheegt und verschonet worden,
so sollen sie noch ferner darbey inverturbirt gelassen
werden und hier wieder nicht betrangt werden.
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