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Geschrieben im Unterstand den 16.3.15
Geehrter
Herr Pfarrer!
Ich habe
gestern Ihren lieben Brief erhalten, wofür ich Ihnen
bestens danke. Es freut mich sehr, daß Sie mir verschiedenes
aus der Heimat mitgeteilt haben. Es muß jetzt bei Euch
auch nicht mehr schön sein, denn es muß doch einer
nach den anderen fort. Ich bin noch gesund, was bei uns die
Hauptsache ist, und was ich auch von Ihnen hoffe. Ich war
wieder leicht verwundet, ist aber schon lang wieder geheilt.
Wir haben
seit einigen Wochen ziemlich viele Verluste gehabt. Nächste
Woche kommen wir wieder acht Tage nach Thiaucourt. Da ist
es wieder schöner. So ist es ja bei uns bis jetzt ganz
schön, aber immer schlechtes Wetter. Hoffentlich wird
es bald wärmer werden und auch der Krieg bald ein Ende
(nehmen). Es wird jetzt immer schlechter, denn die Leute,
die schon lang heraußen sind, bekommen alle so kleine
Wärzlein, welche sich in dem ganzen Regiment verbreiten.
Essen bekommen wir genug, bloß Brot könnten wir
etwas mehr brauchen. Andere Lebensmittel können wir beim
Marketender kaufen. Ich schließe mein Schreiben in der
Hoffnung auf baldiges Wiedersehen.
Die besten
Grüße aus der Ferne sendet
Michael Büttner |
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