17. Dezember 1917 Feldpostbrief von Fritz Löslein
 
 
 
 
 
 
 
     
 
         
   

Feldpostbrief

Absender: Schütze Friedrich Löslein
Bay. Res. Inf. Rgt. 28
8. Masch. Gew. Komp.

An
Wohlgebr.
Herrn Pfarrer
Dietzfelbinger
Kirchfarrnbach
Post Wilhermsdorf i/B.

den 17. 12. 17.

Sehr geehrter Herr Pfarrer!

Ihren werten Brief mit Kalender und Feldpostbriefen erhalten, wofür ich vielmals danke. Es ist jetzt die vierte Weihnachten vor der Tür, die wir jetzt in diesem häßlichen Kriege feiern, und noch keine Aussicht zu einem baldigen lang ersehnten Frieden (haben).

Nun, wenn es Gottes Willen ist, vielleicht bringt uns das kommende Neujahr einen baldigen Frieden, denn wieviel unserer tapferen Kameraden haben schon ihr blutjunges Leben liefern müssen und wie viele werden es wohl noch opfern?

Wir befinden uns jetzt bereits vier Wochen in Stellung und mancher Kamerad (ist) während dieser Zeit von uns gerissen worden, am späten Abend noch frisch und munter, und am frühen Morgen lag er zu Boden und gibt kein Lebenszeichen mehr. Auch sollen wir jetzt abgelöst werden, hoffentlich werden wir dann, wenn es Gottes Willen ist, das heilige Weihnachtsfest mit Ruhe feiern können ohne alarmiert zu werden.

Sonst geht es mir Gott sei Dank immer noch gut und bin gesund, welches ich ebenfalls von Ihnen sowie von Ihrer ganzen
Familie hoffe. Desgleichen
wünsche ich noch fröhliche
und gesunde Feiertage.

Hochachtungsvoll
Fritz Löslein

   
         
 
     
 
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