Der Neubau des Kirchfarrnbacher Kirchenschiffs 1891
   
   
Seite 36 Die gut durchdachte, stilgerechte innere Einrichtung
   
   
   
   
Um die innere Einrichtung gab es viele Scherereien. Die Regierung genehmigte sie zwar, wollte aber nichts bezahlen. Pfarrer Lauter hatte größte Mühe, die Juristen an der Regierung zu überzeugen, dass auch hier der Staat subsidiär baupflichtig sei.
Schließlich erreichte er einen Zuschuss von 9.282,36 Mark für die auf 11.084,76 M veranschlagten Kosten. Ein derartig hoher Betrag war noch nie zuvor von einer Landkirche gefordert geschweige denn vom Staat genehmigt worden. "Gott ist mit dem Mutigen" schrieb diesbezüglich Pfarrer Lauter dem Dekan Burger. Das Geld aber kam erst ein Jahr nach der Einweihung, auch bedingt durch Behördenschlamperei.
Die Bänke fertigte Schreinermeister Moser in Nürnberg, die Bebretterung Schreiner Schweikert in Oberndorf und die Zimmermannsarbeiten für das Holzgerüst darunter der Zimmermeister Scheiderer (Hausnummer 32, heute steht dort der Kirchweihbaum).

Überall war der Architekt in Zusammenarbeit mit Pfarrer Lauter bemüht, einen einheitlichen gotischen Stil zu wahren.

   
   
In jedem der fünf Elemente einer Abteilung der Emporeverkleidung finden wir gotische Bögen, die dem nördlichen Schallfenster entsprechen.
   
   
Beim Betrachten der Emporen fallen die langen Balken auf. Angesichts der Tatsache, dass früher alles mit Muskelkraft bewerkstelligt werden musste, blicken wir heute bewundernd und anerkennend auf die Leistungen der hier beim Bau Beschäftigten. Es gab aber auch Schwierigkeiten zu bewältigen, an die man heute kaum denkt.
   
   
     
  Am 20. Juli (1891) erklärten die Zimmerleute, dass sie die Arbeit einstellen müssten, wenn nicht am anderen Morgen die Langhölzer zu den Emporeträgern gefahren würden. Da nun der Bürgermeister von Kirchfarrnbach, der betraut ist, die Spannmänner zu ihrem Dienste anzuhalten, erklärte, er habe den Bauern V von Kreben, welcher an der Reihe zu fahren sei, zwei mal seit drei Tagen aufgefordert zu fahren, und jedes Mal habe er sich geweigert das zu tun. So wurde auf Kosten Vs ein Bauer bestellt und dessen Expedition mit 7 M(ark) durch den Bürgermeister von Katterbach demselben bekanntgegeben. Der Bürgermeister von Katterbach berichtet jedoch, dass dieser sich weigert, die 7 M(ark) zu bezahlen.  
     
   
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