Ein heimatgeschichtlicher Gang durch Kirchfarrnbach
Kirchturm (3) - altes Kirchenschiff
Unter den Schallfenstern befinden sich schmale rechtwinklige Lichteinlässe, die auch als Schießscharten dienen konnten. In diesem Mittelteil des Turms sind die Mauern mit Ausnahme der Westseite über 1,40 Meter dick. Eine   Treppe führt von hier hinab zu dem etwa 4,9 mal 4,9 Meter großen fensterlosen ehemaligen Schutzraum. Darunter im Erdgeschoss befindet sich der Altarraum der Kirche.
     
Das alte Kirchenschiff bis 1890 (Durch Draufklicken jeweils heutige Ansicht!)
 
"Kirche in Kirchfarrnbach ohne den Turm abgebrochen 19- August 1890 Nördliche Seite"
 
"Südliche Seite.
Über der Thüre 1473 i.e. 1473 Den Turm erbaut 1471"
Kurz vor dem Abbruch der alten Kirche im Jahr 1890 fertigte entweder Pfarrer Lauter oder Architekt Kieser diese Bleistiftskizzen an. Zur Empore gelangte man über eine Steintreppe am Westgiebel. Das jetzige Kirchenschiff musste errichtet werden, weil das alte zu klein, baufällig und überdies durch Umbauten recht hässlich geworden war. Aus den damaligen Mängelbeschreibungen geht hervor, dass die westliche steinerne Giebelmauer bei einer Höhe von 15 Metern einen Überhang von 0,50 Metern hatte und einzustürzen drohte. Bei den Rissen an der Nord- und Südmauer waren Klammern eingesetzt. Bezüglich der Schönheit hieß es in einem Bericht: Von den fünf Fenstern der Nordseite glich an Form und Größe keines dem anderen. Und in einem anderen Bericht steht: Die Fenster sind zum Teil schief und vom Tüncher in der Ausgleichung   der Einfassung verpfuscht. Wie vor allem auf dem rechten Bild erkenntlich ist, war der First und damit das ganze Kirchenschiff durch eine frühere Erweiterung nach Norden hin verschoben worden. Der (damals kleinere) Chorbogen im Innern der Kirche war so nicht in der Mitte, sondern nach rechts verlagert. Die Sakristei war kleiner als die heutige und glich einem Kellergewölbe. In der feuchten Kirche roch es modrig. Die "Frauenbänke“ waren von unten her angefault. Die Ursache lag wohl darin, dass man im angrenzenden Gottesacker im Laufe der Zeiten schließlich drei Erdschichten mit Leichen übereinander hatte. Durch diese Auffüllungen wurde die Kirche feucht, dumpf und finster. Im Ganzen machte die Kirche einen scheunenhaften Eindruck.
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