Kurz
vor dem Abbruch der alten Kirche im Jahr 1890 fertigte
entweder Pfarrer Lauter oder Architekt Kieser diese Bleistiftskizzen
an. Zur Empore gelangte man über eine Steintreppe
am Westgiebel. Das jetzige Kirchenschiff musste errichtet
werden, weil das alte zu klein, baufällig und überdies
durch Umbauten recht hässlich geworden war. Aus den
damaligen Mängelbeschreibungen geht hervor, dass
die westliche steinerne Giebelmauer bei einer Höhe
von 15 Metern einen Überhang von 0,50 Metern hatte
und einzustürzen drohte. Bei den Rissen an der Nord-
und Südmauer waren Klammern eingesetzt. Bezüglich
der Schönheit hieß es in einem Bericht: Von
den fünf Fenstern der Nordseite glich an Form und
Größe keines dem anderen. Und in einem
anderen Bericht steht: Die Fenster sind zum
Teil schief und vom Tüncher in der Ausgleichung |
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der
Einfassung verpfuscht. Wie vor allem auf dem rechten
Bild erkenntlich ist, war der First und damit das ganze
Kirchenschiff durch eine frühere Erweiterung nach
Norden hin verschoben worden. Der (damals kleinere) Chorbogen
im Innern der Kirche war so nicht in der Mitte, sondern
nach rechts verlagert. Die Sakristei war kleiner als die
heutige und glich einem Kellergewölbe. In der feuchten
Kirche roch es modrig. Die "Frauenbänke“
waren von unten her angefault. Die Ursache lag wohl darin,
dass man im angrenzenden Gottesacker im Laufe der Zeiten
schließlich drei Erdschichten mit Leichen übereinander
hatte. Durch diese Auffüllungen wurde die Kirche
feucht, dumpf und finster. Im Ganzen machte die
Kirche einen scheunenhaften Eindruck. |