Nordöstlich
des Kirchplatzes liegt das Anwesen Kleinschroth. Seit
"unfürdenklichen Zeiten" - so die Formulierung
im Urkataster - führten der Meiersberger und der
Dürrnfarrnbacher Kirchensteig durch dieses Grundstück.
Die Fußwege mussten von den Besitzern der Grundstücke
geduldet werden, selbst wenn sie wie hier durch den
Bauernhof führten. Mit der Flurbereinigung 1976
wurden diese Fußwege beseitigt, es ging ja sowieso
niemand mehr von Meiersberg oder Dürrnfarrnbach
zu Fuß zur Kirche.
Die Familie Kleinschroth leistete über Jahrzehnte
hinweg den Mesnerdienst. Die erste Viehwaage des Dorfes
stand in unmittelbarer Nähe des Anwesens und wurde,
wie auch die "neue" gegenüber, von Herrn
Kleinschroth verwaltet. Bis zur Einführung der
künstlichen Besamung wurde auf diesem Hof der Gemeindebulle
unterhalten.
Am
16. April 1945 spielte sich im Keller des alten Anwesens
eine Tragödie ab. Der Chronist Rektor Richert berichtet
darüber: |
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Wie
ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht vom
Tode der Kätha Ruf geb. Kleinschroth, der
Magdalena Löw geborene Büttner... Aber
auch von den Verletzungen der Marie Westernacher
und des Paul Ruf...
Lassen
wir doch einen Augenzeugen erzählen:
"Kurz nach dem Beschuss unserer Ortschaft
durch Artillerie kamen die amerikanischen Panzer
und schossen wahllos in alle Türen, die verschlossen
waren. So auch durch die Kellertüre unseres
Kellers in dem sich so viele Leute befanden. Dabei
wurden meine Schwester Kätha Ruf, meine Nachbarin
Lena Löw tödlich verwundet und meine
Nachbarin Frau Westernacher (die Frau des Lehrers
und späteren Rektors der Volksschule Langenzenn
Emil Westernacher) durch einen Oberschenkelschuss,
das kleinste Kind meiner Schwester (Paul Ruf)
durch einen Streifschuss am Kopf verletzt..."
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